23.11.2019 Neuried-Ichenheim
Rund 70 Verbandsmitglieder aus Südbaden konnte unser Bezirksvorsitzender Gérard Arnold beim diesjährigen Bezirkstag im Gasthof Schwanen in Ichenheim begrüßen. Nach der Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit ging es gleich mit einem Fachvortrag los.
„Die Schwarzwaldbachforelle – eine autochthone Population?“
Geschäftsführer und Verbandsbiologe Ingo Kramer informierte über umfangreiche ökologische und genetische Untersuchungen in drei vom LFVBW gepachteten Bächen am Feldberg. Dabei kamen interessante Erkenntnisse über den Status der dortigen Bachforellenpopulation zum Vorschein. Im Zentrum der Untersuchungen stand die Beantwortung der Frage, ob und in wie weit der dortige Forellenstamm ursprünglich ist und nicht genetisch durch Besatzmaßnahmen verfälscht wurde.
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass es sich hier tatsächlich noch um drei autochthone (ursprüngliche) Bachforellenstämme handelt, die sich sogar zudem noch klar genetisch voneinander unterscheiden. Solche selbstreproduzierenden Bestände sind durch die natürliche Selektion über viele Generationen optimal an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst. Ingo Kramer machte in seinem Schlussfazit klar, dass zum Schutz solcher autochthonen Fischpopulationen auch kein Besatz getätigt werden darf, um eine genetische Durchmischung zu verhindern.
Als weiterer Tagesordnungspunkt (TOP) folgten Berichte der Mitglieder des Bezirksvorstandes. Dabei entwickelten sich unter anderem beim Thema der Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gewässer und Fische, interessante Diskussionen mit den sehr aufmerksamen Teilnehmern aus ganz Südbaden.
Claudio Schill wurde nicht Müde, die immer neuen Herausforderungen wie Fischkrankheiten, Wassermangel und viele mehr anzusprechen und Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Igor Kos informierte über aktuelle Entwicklungen bei der Ausbildung zur Fischerprüfung und der Zusammenarbeit mit der Firma Fishing-King in diesem Bereich. Im Anschluss an die Berichte folgte die einstimmige Entlastung des Bezirksvorstandes.
Beim TOP „Aktuelles aus der Verbandsarbeit“ wurde die Nase als Fisch des Jahres 2020 vorgestellt. Die Lachszucht in Oberwolfach wird derzeit mit Hilfe der LEADER-Förderung und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Oberwolfach um das „Informationszentrum Lachszucht Wolftal“ erweitert.
Es befindet sich gerade in der Bauphase. Nach dem Diebstahl von 10 zurückgekehrten Lachsen (Elterntiere aus dem Fischpass Iffezheim) aus der Lachszucht Obenheim (Elsass) wird nun versucht, aufsteigende Lachse im Fischpass Willstätt (Kinzig) und auch in Iffezheim zu fangen. Hier gilt insbesondere dem örtlichen Angelsportverein in Willstätt und seinen Mitgliedern ein besonderer Dank für deren großes ehrenamtliches Engagement.
Das Regierungspräsidium Freiburg hat auf 1,5 Kilometer der Kinzig bei Berghaupten Strukturverbesserungen durchgeführt. Ingo Kramer stellt die einzelnen Maßnahmen anhand eindrucksvoller Drohnenaufnahmen in der Vogelperspektive dar. Es wird ein Monitoring durchgeführt, um den Erfolg zu untersuchen. Am Ende wurden noch die bereits feststehenden Verbandstermine für 2020 bekannt gegeben.
Durch mehrere Wechsel im Bezirkspräsidium in 2019 und die kommissarische Ernennung der Nachfolger im laufenden Jahr waren Ergänzungswahlen bzw. die Bestätigung der neuen Amtsinhaber durch die Mitglieder notwendig. In Ihren Ämtern bestätigt wurden:
Patrick Schnurr als stellvertretender Bezirksvorsitzender sowie Bezirksreferent für Natur- und Artenschutz
Markus Greif als Bezirksreferent Angelfischerei
Raymond Vöstel als Kreisvorsitzender Waldshut
Tristan Müller als Kreisvorsitzender Breisgau Hochschwarzwald/ Freiburg.
In Kürze stellen wir hier die neuen Kollegen und ihre Aufgabengebiete vor.