Naturschutzwarte

Naturschutzwarteseminare werden an dieser Stelle bekannt gegeben.

Bitte wenden Sie sich an Peter Schütz (0711/252947-57), peter.schuetz@lfvbw.de, wenn Sie weitere Informationen benötigen.

Lesen Sie hier den Bericht zum Naturschutzwarteseminar 2019 des LFVBW in den Rheinauen:

Naturschutzwarteseminar Rheinauen 2019 Teilnehmer
© Peter Schütz

Das Naturschutzwarteseminar des LFVBW hat sich in diesem Jahr mit den Auenlandschaften des Rheins nördlich von Karlsruhe befasst. 35 Teilnehmer aus den Reihen des LFVBW, des Badischen Sportfischerverbands und der IG Angelfischerei Hardt sowie fünf Referenten evaluierten die überragende Bedeutung der Auen mit deren Ökosystemfunktionen und Erhaltung der Biodiversität. Die Veranstaltung wurde von allen Teilnehmern ausnahmslos als lehrreich und sehr wertvoll beurteilt. Im kommenden Jahr 2020 soll die Bodenseeregion im Mittelpunkt stehen.

Herr Professor Dr. Emil Dister (ehem. Leiter des WWF Aueninstituts und Professor am Institut für Geographie und Geoökologie am KIT) gab eine sehr anschauliche Einführung in die Auen-Ökologie und führte anschließend eine Exkursion in das Elisabethenwört. Die Auengebiete entlang des Rheins wurden seit Tulla ab dem Jahr 1817 immer weiter dezimiert und heute kommen nur noch kleinräumige, bereits gestörte Auenwälder entlang des Rheins vor. Umso wichtiger ist der Schutz dieser Restvorkommen.

Am zweiten Tag gab Herrn Dr. Frank Hartmann (Fischereireferent RP Karlsruhe) einen Ausblick auf die Fischfauna des Rheins. Neben den Problemen, wie die mangelnde Durchgängigkeit insbesondere für Wanderfische, zeigte Herr Dr. Hartmann aber auch Entwicklungsmöglichkeiten auf, wenn Fachleute hartnäckig zusammenarbeiten, mit dem Ziel des Erhalts und der Entwicklung naturnaher Gewässersysteme mit ihrer heimischen Fischfauna. Die Fischfauna sollte aber auch weiterhin genutzt werden können, da wir nur Natur nachhaltig schützen können, wenn wir diese auch nutzen dürfen.

Herr Manuel Ulrich (RP Karlsruhe) brachte die Teilnehmer zum Thema Retentionsraum Elisabethenwört auf den aktuellen Stand. Das Elisabethenwört soll in der Zukunft zum Hochwasserschutz wieder an den Rhein angebunden werden. Da das durch eine Dammrückverlegung erfolgen soll, könnte eine Fläche von mehr als 400 ha wieder regelmäßig bei Hochwasser geflutet werden. Hier könnte wieder eine „natürliche“ Auenlandschaft entstehen und der LFVBW begüßt diese einzigartige Chance einer Auenrenaturierung am Rhein in Baden-Württemberg.

Die Arbeit der KABS e.V. zur Stechmückenbekämpfung stellte Herr Daniel Hoffman vor und machte unmissverständlich klar, dass viele kritische Medienberichte in der Vergangenheit nicht der Wirklichkeit entsprechen. Die Mückenbekämpfung der KABS mit dem BTI tötet vielmehr gezielt Stechmücken im Larvenstadium ab und hat – wenn richtig ausgebracht – kaum Auswirkungen auf andere Tiergruppen. Anwohner am Rhein vertrauen seit vielen Jahrzehnten auf die unverzichtbare Dezimierung von Mückenplagen durch die KABS.

Last but not least dozierte Herr Dr. Chris Chucholl (Eco Surv) über den Kaliko-Krebs im Rhein, der nicht nur heimische Krebsarten verdrängt, sondern, auf Grund seiner schnellen Generationsfolge, auch bereits andere Invasive Arten, wie den Kamber-Krebs, dezimiert. Der Kaliko-Krebs stellt eine sehr ernste Bedrohung für die aquatischen Lebensräume des Rheins und seiner Zuläufe dar.

An alle Referenten und Teilnehmer richtet der Landesfischeiverband Baden-Württemberg e.V. seinen herzlichen Dank!

Über die Örtlichkeiten und den zeitlichen Ablauf des Naturschutzwarteseminars 2020 werden wir Sie auf unserer Webseite in Kürze informieren.

Hier finden Sie Links zur weiterführenden Literatur und zu interessanten Webseiten:

Potenziale zur naturnahen Auenentwicklung (2018) PDF

Biodiversität der Flussauen in Deutschland (BFN Shop)

IZW Tagungsband Dr. Hartmann 2011

Der Rückhalteraum Elisabethenwört

Hier kommen Sie auf die Webseiten der KABS

Flusskrebse Handreichung Fischereiforum Dr. Chucholl 2017

 

 

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