Karausche

15.9.17 „Gewässerschutz ist Fischartenschutz“, bekräftigten die Karlsruher Regierungspräsidentin Nicolette Kressl und Fischereiverbandspräsident Arnulf Freiherr von Eyb in Liedolsheim. Sie zitierten damit aus den wesentlichen Inhalten der druckfrischen Abschlussberichte zur Bestandserfassung der Fischarten Karausche und Steinbeißer im Regierungsbezirk Karlsruhe.

Die Fischart Karausche - ein Spezialist für Flussauen:

Karausche

Gesamtbericht: Die Karausche (Carassius carassius) im Regierungsbezirk Karlsruhe, Bestandserhebungen 2012-2014:

Weitere Infos zur Fischart Karausche

In keinem der bisher durchgeführten Projekte war eine Fischart so selten zu finden, wie es nun bei der Karausche der Fall war. Mit hohem Aufwand wurde über zwei Jahre eine sehr große Anzahl an potenziell für Karauschen geeigneten Kleingewässern untersucht. Auf knapp 40 Seiten dokumentiert Diplom-Biologe Ralf Haberbosch das Ergebnis seiner mehrjährigen Untersuchung an 77 Gewässern entlang des Rheins von Baden-Baden im Süden bis zur Landesgrenze bei Mannheim im Norden.
Nur in drei Gewässern konnte diese Art noch festgestellt werden. Durch die Ergebnisse dieser Studie wurde die Karausche nach der Roten Liste Baden-Württembergs für das Rheinsystem um eine Stufe angehoben und sie gilt nun als „vom Aussterben bedroht“.
Im Rahmen der fischereilichen Hege werden aus Spendergewässern geeignete Gewässer mit Karauschen besetzt. Damit soll die Art im Regierungsbezirk Karlsruhe künftig langfristig gesichert werden. Mit dem Karauschenprojekt leistet die Fischerei einen wichtigen Beitrag zum aktiven Fischartenschutz.

Auf Grundlage aller Ergebnisse werden in dieser Studien verschiedene Möglichkeiten zum Schutz und zur Förderung der Fischbestände formuliert. Als wichtigste Schutzmaßnahmen werden Umstrukturierungen und der Erhalt vorhandener Lebensräume vorgeschlagen.
Dadurch kann das bisher ungenutzte Besiedlungspotential in der Rheinebene weiter ausgeschöpft werden und so ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Bestandssituation dieser seltenen und außergewöhnlichen Fischarten in Baden-Württemberg geleistet werden.
Fischereiverbandspräsident Arnulf von Eyb hob zudem die schon seit vielen Jahren praktizierte gute Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe hervor, die sich auch jetzt wieder bei den gemeinsamen Karauschen- und Steinbeißerprojekten ausgezeichnet bewährt hat.
Initiiert und beauftragt wurden die Projektstudien vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg e.V.. Die fachliche Begleitung erfolgte durch die Fischereibehörde im Regierungspräsidium Karlsruhe.