Wir haben Fischotter!

An unserem Fischotterseminar nahmen 30 Teilnehmer und vier Otterspezialistinnen und -Spezialisten teil.
Ziel unseres LFVBW Seminar war es, die Ausbildung einer Task Force zu sicheren Otternachweisen in Baden-Württemberg zu beginnen. Als Fernziel wollen wir ein landesweites Ottermonitoring in Baden-Württemberg einrichten.

So startete am 14. Oktober in der Fischerhütte des AV Donaueschingen-Pfohren e.V. unser LFVBW Seminar. Die Vereinsvorstände Werner Mattes und Christian Haas haben über ihre jahrelangen Ottererfahrungen an der Donau berichtet. Meist waren die nachtaktiven Tiere nicht zu bemerken. Als sicherer Nachweis für Fischotter gelten Bildmaterial und Fischotterlosung, die von den Mitgliedern des Vereins gesammelt und im Senckenbergmuseum in Frankfurt untersucht wurden. Die DNA-Analysen ergaben für das erste dauerhafte Fischottervorkommen seit 100 Jahren in Baden-Württemberg, dass sich mindestens fünf verschiedene Otter derzeit an der Oberen Donau aufhalten.
Frau Alexandra Haydn (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)), die für das Thema Fischotter in der Teichwirtschaft zuständig ist, erklärte die Biologie und Ökologie von Ottern und deren Verbreitung in Bayern. Da besonders in Ostbayern das Fischotteraufkommen zu erheblichen Spannungen und Belastungen in der Teichwirtschaft führt, stellte Frau Haydn mögliche Abwehrmaßnahmen gegen die Wassermarder in wirtschaftlich genutzten Teichanlagen vor.
Mit einer Exkursion an die Donau unter Federführung von Reinhard Seuß (Fischotterbeauftragter Bezirksfischereiverband Oberfranken) und Werner Mattes (1. Vorstand AV Donaueschingen-Pfohren) ging die Vormittagsveranstaltung erfolgreich zu Ende – erfolgreich, da die Teilnehmer unter einer Donaubrücke selbst mehrfach frische Fischotterlosung finden konnten. Die Otterlosung hat einen charakteristischen Duft und enthält meist Fischgräten und Flusskrebspanzer.

Nach dem Mittagessen informierte uns Frau Maria Schmalz (Fischökologische und Limnologische UntersuchungsStelle Südthüringen (FLUSS)) über ihre 25 Jahre andauernden Untersuchungen zum Fischotter in Thüringen. Frau Schmalz initiierte ein landesweites Monitoring der Wassermarder und konnte die nahrungsökologischen Ansprüche der Otter erforschen.

Herr Trzebiatowski von Forst BW schrieb seine Masterthesis über die Rückkehr der Fischotter in Baden-Württemberg und konnte viele spannende Details hinzufügen.
Insgesamt war die Veranstaltung sehr gelungen und kam bei allen Teilnehmern gut an. Mit etwas Übung sollten zukünftige Otternachweise gelingen können.
Weitere Otterseminare sind in den Bezirken geplant. Bei Interesse sehen Sie bitte auf unseren Veranstaltungshinweisen auf unserer Webseite nach.