Tag des Gewässers 2020

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Am 14. März 2020 findet erneut der landesweite „Tag des Gewässers -Fischervereine räumen auf!“ statt. Bereits in den letzten Jahren war unser Aktionstag ein voller Erfolg und entwickelte sich zu einer medienwirksamen Kampagne, die exemplarisch für eines steht: Angler sind echte Naturschützer!

Unsere Vereine leisten beachtliches: Sie kümmern sich um die Landschaftspflege und Strukturverbesserungen am Gewässer, pflegen Gewässerrandstreifen, betreuen Biotope, unterstützen Wiederansiedlungsprojekte bedrohter Fischarten und sorgen natürlich stetig für Sauberkeit.

Damit leisten sie einen enormen Beitrag für (er-)lebenswerte Gewässer in unserem schönen Ländle. Hochgerechnet sind unsere Mitglieder jährlich über 400.000 Stunden ehrenamtlich im Einsatz – darauf wollen wir aufmerksam machen.

Führt auch Ihr Verein im März eine Gewässerputzete durch? Dann melden Sie sich bei uns und sichern sich die Chance auf tolle Preise! Die Voraussetzung dafür: Melden Sie Ihre Vereinsteilnahme an: aktionstag@lfvbw.de. Dafür schreiben Sie uns bitte bis zum 10. April einen kurzen Bericht, sehr gerne auch mit Bildern. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Bericht 2019:

Tag des Gewässers – Fischereivereine haben aufgeräumt!

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© Foto Carmen Schmitteckert

Bereits zum zweiten Mal hat der Landesfischereiverband Baden-Württemberg zu der Aktion „Tag des Gewässers – Fischereivereine räumen auf!“ aufgerufen mit dem Erfolg, dass sich zahlreiche Fischervereine aus der Region an dem Projekt beteiligt haben. Sie haben damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt und Schutz unserer Gewässer und Uferbereiche geleistet.

Dies ist nicht nur aus ökologischer Sicht überaus bedeutend, sondern stellt auch einen gesamtwirtschaftlichen Nutzen in Millionenhöhe dar. Damit dieser Beitrag zum Schutz unserer Natur nicht wie so oft ungesehen bleibt, wurde der „Tag des Gewässers“ ins Leben gerufen, um das Engagement zu belohnen.

Wir freuen uns, eine medienwirksame Kampagne gestartet zu haben, welche mittlerweile nicht nur in Baden-Württemberg Gehör findet. Mit über 60 Vereinen, die in diesem Jahr erneut teilgenommen und unter dem Einsatz zahlreicher Arbeitsstunden ihre Gewässer gereinigt haben, ziehen wir ein überaus positives Resümee.

Auf Grund dessen möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei allen Mitwirkenden für ihren engagierten Einsatz bedanken. Ein besonderer Dank geht ebenso an unsere Sponsoren, welche die diesjährige Verlosung mit ihren beachtlichen Geld- und Sachpreisen zu einem echten Highlight gemacht haben.

Unterstützt wurden wir durch:

▪ Die Allianz Generalvertretung Keim & Will e.K. zusammen mit der „Blauer Adler“ Allianz Umweltstiftung

▪ Fisherman’s Partner Stuttgart

▪ Werwigk & Partner Rechtsanwälte

MyFishingBox

Unter den teilnehmenden Vereinen konnten wir 10 mal 250.- Euro, 6 Spinnfischer-Sets inklusive Köder, 2 mal 5 Spinnrollen und 6 Kunstköderboxen von „MyFishingBox“ verlosen.

Die Gewinner der Verlosung waren: Schwippe-Angler Dagersheim, ASV Meckenbeuren-Kehlen, AG Kirchen-Hausen, SFV Weikersheim, Gögemer Angelverein, FV Karsau, FV Bad-Säckingen, FV Marlach-Winzenhofen, FV Kirchberg/Jagst, AV Löffingen, ASV Mecksheim, Fischerfreunde Dörzbach und Umgebung, SFV Huttenheim und der FV Mosbach

Der Tag des Gewässers wird auch im kommenden Jahr stattfinden. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Bezirkstag Nordwürttemberg

Bezirkstag_Nordwuerttemberg

Der Bezirkstag des LFVBW Nord-Württemberg fand am 23.11.19 in Vaihingen an der Enz statt.

Um 10.10h eröffnete der stv. Bezirksvorsitzende -Hans Frank- den Bezirkstag Nord-Württemberg.
Er begrüßte insbesondere

  • den Präsidenten des LFV BW -Thomas Wahl- mit Ehefrau
  • die Vizepräsidentin -Bettina Narr- sowie die anwesenden Damen
  • die Kreisvorsitzenden und Referenten
  • die anwesenden Vertreter der Vereine und Einzelmitglieder

Es wurde die ordnungsgemäße Einladung, die Beschlußfähigkeit und die Stimmberechtigung festgestellt.
Die Tagesordnung wurde von den Teilnehmern bestätigt.

Die Tätigkeitsberichte der Kreisvorsitzenden aus ihren einzelnen Kreisen ,
sowie die der einzelnen Referenten waren sehr informativ und umfassend .

Die beantragte Entlastung des Bezirksvorstandes wurde einstimmig erteilt.

Aktuelles aus der Verbandsarbeit
Die Vizepräsidentin -Bettina Narr- berichtete über die Neuordnung der Geschäftsstelle,
sowie die sich in Arbeit befindende Geschäftsordnung.
Besonders erwähnenswert sei die gute Zusammenarbeit.

Der Präsident -Thomas Wahl- dankte zunächst den Vertetern der Mitgliedsvereinen für ein „super Arbeit“
im letzten Jahr, die doch beeindruckend sei.
Er informierte

  • über die Neubestzung der EU-Kommisarin für Fischerei, welche aus Litauen kommt.
  • über die Fangquote „Dorsch“, welche derzeit bei 5 Dorschen pro Tag liegt.
  • über das anhänige Verfahren zwischen DAFV und PETA
  • sowie über den Verfahrensstand der sich im geplanten Änderungsverfahren befindliche Fischereiordnung

Wahlen
Andreas Arndt stellte sich als Wahlleiter zur Verfügung.
Beantragt wurde von Edward-Errol Jaffke die Abstimmung per Akklamation durchzuführen,
was einstimmig angenommen wurde.

So wurden gewählt :

Vizepräsidentin NW, Bettina Narr , EINSTIMMIG
Bezirksvorsitzender NW, Hans Frank, EINSTIMMIG
stv. Bezirksvorsitzender NW, Manfred Wörner, EINSTIMMIG
Referent Fischerprüfung NW, Karl-Heinz Klostermann, EINSTIMMIG
Referent Öffentlichkeitsarbeit NW, Wolfgang Fleck, EINSTIMMIG

Alle gewählten nahmen die Wahl an.

Kreisvorsitzende(r) Heidenheim, varkant
Kreisvorsitzende(r) Rems-Murr, varkant

Es waren zum Zeitpunkt keine Anträge vorliegend.

Unter Verschiedenes gab Edward-Errol Jaffke bekannt,
daß sein Verein -FV Esslingen- im nächsten Jahr sein 100jähriges Vereins-Jubiläum begeht.

Ende des Bezirkstages um 14.08h

Bezirkstag Südwürttemberg

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Zug um Zug

heißt nicht nur das Hotel in Schemmerhofen, in dessen großzügigem Tagungsraum die diesjährige Bezirksversammlung des LFVBW Bezirk Südwürttemberg am 23.11. pünktlich um 10.00 Uhr erstmals von Roland Sauter eröffnet wurde, Zug um Zug war auch das Motto, wie Fachvorträge und die Mitgliederversammlung durchgeführt wurden.

Dankbare Grußworte richtete Bürgermeister Glaser an die Versammlung und lobte die ehrenamtlichen Leistungen der vielen Fischereivereine. Dem schlossen sich der neue Fischereireferent des RP Tübingen, Herr Dußling und auch Frau Dilger vom Verband badischer Berufsfischer an. Von Beiden kamen wohlwollende Worte und die Bekräftigung einer guten Zusammenarbeit.

Der erste Fachvortrag von Dr. Werner Baur zum Klimawandel mit den Zusammenhängen und Auswirkungen auf dem aquatischen Lebensraum war sehr informativ und erschreckend zu gleich. Er veranschaulichte deutlich, dass sich unsere Gewässer so sehr verändern werden, dass der Lebensraum für einige Arten nicht mehr erhalten werden kann. Ein unverzügliches Handeln und Umsetzen vieler seit langer Zeit geforderter Maßnahmen muss nun erfolgen.

Als Fachreferent für Öffentlichkeitsarbeit stellte Wolfgang Groth in kurzen Worten vor, wie die zukünftige Öffentlichkeitsarbeit im Verband gestaltet werden könnte und bat um Mithilfe. Jedes Mitglied kann und darf sich einbringen und gerne Berichtenswertes mitteilen.

Ferner informierte er über einen mobilen Service, der vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg ins Leben gerufen wurde: „Meine Umwelt“-App. Mit dieser kostenlosen APP kann man sich nicht nur aktuelle Informationen rund um die Umwelt auf dem Mobiltelefon anzeigen lassen, man kann auch selbst Verstöße wie z.B. illegale Einleitungen, Verunreinigungen, Abholzung oder Verstöße gegen die WRRL melden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Hinweise zügig und anonym bearbeitet werden.

Anschließend informierte Roland Sauter über die Auswirkung des invasiven Louisianakrebses oder auch roter amerikanischer Sumpfkrebs an den Gewässern, der inzwischen auch in Baden-Württemberg angekommen ist. Neben den bereits massiv vorhandenen Kamberkrebsen und der wachsenden Population der Signalkrebse wird seine Ausbreitung aufgrund Anspruchslosigkeit bezüglich dem Lebensraum, der frühen Geschlechtsreife und der hohen Reproduktion in kurzer Zeit zu einer enormen Bestandsdichte führen. Da er auch Gewässer aktiv über Land verlassen kann ist seine Verbreitung kaum noch zu stoppen. Selbst Schwimmbäder wurden von ihm schon besiedelt. Als Träger der Krebspest und mit der starken Verbreitungsrate stellt der Allesfresser eine große Gefahr nicht nur für die heimischen Krebsarten dar, sondern dezimiert auch als aggressiver Prädator viele Amphibien. Fischlaich wird ebenso nicht verschont und beeinträchtigt somit die gesamte Fischpopulation.

Ergänzend meldete sich Herr Dußling zu Wort und erklärte, dass dieser Krebs ursprünglich als Speisekrebs gezüchtet wurde und auch gerne von Aquarianern gehalten wird, er wies aber darauf hin, dass die Verbreitung dieses Krebses vermutlich nicht allein auf aus der Zucht entkommener und von Aquarianern ausgesetzter Exemplare basieren kann. Es muss wohl auch, offenbar unwissend über die Konsequenzen, zu Besatzmaßnahmen gekommen sein. Energisch verwies er darauf, dass dieser Neozoon unbedingt gefangen werden muss und nicht mehr zurückgesetzt werden darf. Kauf, Besatz und Umsetzung sind verboten!

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Übergreifend wurde das Thema mit der Invasion der ursprünglich im Schwarzen Meer beheimateten Quagga Muschel erweitert. Ohne natürliche Feinde verbreitet sich die Muschel inzwischen ungebremst im Bodensee aus. Von der ersten Entdeckung einzelner Exemplare 2016 durch Taucher ist sie heute überall massenhaft zu finden und stellt eine große Beeinträchtigung dar. Sie besiedelt auch technische Anlagen, setzen diese außer Funktion und richtet damit große Schäden an. Die Auswirkung dieser bis zu 4 cm großen Tiere auf das Ökosystem im Bodensee wird derzeit erforscht und ist Inhalt des Projektes „SeeWandel“.

Nach einem reichhaltigen und sehr schmackhaften Mittagessen wurde um 13:00 Uhr die Mitgliederversammlung eröffnet. Roland Sauter stellte die ordnungsgemäße Einberufung sowie die Beschlussfähigkeit fest und übergab dann an die einzelnen Funktionäre des Bezirksvorstandes, die ihre Jahresberichte vortrugen. So erfuhren die zahlreich erschienenen Mitglieder Wissenswertes über die Aktivitäten des Bezirks von A wie Abfischen und unterschiedlichen Ausbildungen, Beteiligungen an Gremien, Maßnahmen zur Landschaftserhaltung, Natur- und Artenschutz, über Öffentlichkeitsarbeit und regionale Stammtische zur Pflege der Kameradschaft und Informationsaustausch bis Z wie Zeltlager, dass als überaus gelungen gewertet wurde und 2020 in Kiebingen wieder stattfinden wird. Herauszuheben ist der Bericht von Hermann Gleinser, der voller Stolz verkünden konnte, dass die erstmalige internationale Beteiligung im Casting gleich mit dem WM-Titel für Bianca Heyner in der Disziplin Einhand mit Wurfgewicht 7,5g belohnt wurde. Ihr Wurf von 69,37 m wurde von keiner anderen Teilnehmerin erreicht. Somit haben wir eine Weltmeisterin in unseren Reihen!

Anschließend wurde von Gerd Schwarz die Entlastung des Bezirksvorstandes einstimmig per Akklamation durchgeführt.

Jürgen Kath übernahm nachfolgend das Wort und erläuterte nochmals umrisshaft die Geschehnisse im vergangenen Zeitraum und der daraus resultierenden Änderungen in der Geschäftsstelle sowie auch im Gesamtpräsidium mit der Notwendigkeit der Neubesetzung einiger nicht mehr vertretener Funktionärspositionen. Als Wahlleiter fungierte erneut Gerd Schwarz und stellte fest, dass 122 Vereinsstimmen, 2 Einzelmitglieder und 8 Funktionärsstimmen wahlberechtigt sind. Es wurden nacheinander Jürgen Kath als Vizepräsident, Roland Sauter als Bezirksvorsitzender und Ernst Retz als stellvertretender Bezirksvorsitzender einstimmig für ein Jahr bis zur turnusmäßigen Neuwahl bestätigt.

Die Danksagung an Jürgen Kath für die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre und Karin Nowak für die sehr guten Leistungen als Geschäftsstellenleiterin in Sigmaringen durften nicht fehlen. Elke Dilger ließ es sich nicht nehmen und bedankte sich ebenfalls für die gute Zusammenarbeit und die erbrachte Leistung der Vereine und Funktionäre.

Unter Verschiedenes konnte Jürgen Kath berichten, dass der vom Verband vorgelegte Vorschlag zur Änderung der Landesfischereiverordnung wohl nicht unberücksichtigt bleibt und eine Überarbeitung folgen soll.

Der Rückgang der Insekten hat dramatische Auswirkungen, dies ist inzwischen bekannt, dass dieser Rückgang auch die Insekten im aquatischen Lebensraum betrifft, wird nicht wirklich publiziert, diesem Thema möchte sich der Verband widmen und mit fachlich fundierten Informationen die Konsequenzen darstellen. Dieses Projekt ist langfristig angelegt.

Erneut wurde auf die beiden sehr guten Bücher von Dr. Werner Baur: Renaturierung fließender Gewässer und Renaturierung stehender Gewässer hingewiesen und angeregt, diese Bücher jedem Interessierten zur Verfügung zu stellen.

Als schwierig wird die Bepflanzung von Gewässerrandstreifen bezeichnet, weil sich wohl einige Landwirte dagegen zur Wehr setzen. Dr. Baur möchte diesbezüglich mitwirken und fragt bei den entsprechenden Behörden nach.

Basierend auf die vorangegangenen Ausführungen wurde die Idee, einen Leitfaden zur richtigen Vorgehensweise bei Renaturierungsmaßnahmen zu erstellen grundsätzlich sehr begrüßt. Die Erarbeitung dieses Leitfadens wird geplant.

Als Fisch des Jahres 2020 wurde die Nase ausgewählt und mit der Bekanntgabe der Verbandstermine 2020 endete laut Protokollführer Hermann Gleinser die Mitgliederversammlung um 14:08 Uhr, die wirklich souverän, getreu dem Veranstaltungsort Zug um Zug von Roland Sauter geführt wurde.

Bezirkstag Nordbaden

Bezirkstag Nordbaden

Am 23.November 2019 waren der Einladung zum diesjährigen Bezirkstag Nordbaden im Vereinsheim des ASV Niefern-Öschelbronn 36 Vereinsmitglieder aus 20 Vereinen gefolgt.

Pünktlich um 10.00 Uhr begann die Veranstaltung im Vereinsheim des ASV Niefern- Öschelbronn. Nach der Begrüßung durch den kommissarischen 1. Bezirksvorsitzenden Nordbaden Hans – Joachim Haegele wurde die ordnungsgemäße  Einberufung der Sitzung festgestellt. Nach Vorstellung der geplanten Tagesordnung und einer kurzen Einführung in den geplanten Sitzungsverlauf folgte der Jahresbericht des Ersten Bezirksvorsitzenden, danach ein Bericht des Vizepräsidenten Jürgen Waldvogel sowie  die Jahresberichte  der Bezirksreferenten Nordbaden  mit vielen interessanten Informationen über deren Tätigkeiten im Angeljahr 2019. Das Bezirksanfischen Nordbaden in Kürnbach, die Bezirksjugendtage auf Rügen, das Königsfischen und Jugendkönigsfischen am Leineck-Stausee und das  tolle Verbandsjugendzeltlager waren dabei Thema dieser Vorträge. In einem begeisternden Bildvortrag  kommentierte  Andreas Kirchner, unser Referent für Castingsport  die Jugend Weltmeisterschaft im Castingsport. Auch unsere Erfolge bei den deutschen Meisterschaften mit durchaus sehenswerten Erfolgen für unsere Teilnehmer waren Teil des  Vortrags von Andreas Kirchner.

Nach Beendigung der Vortragsreihe wurde der gesamte Bezirksvorstand von den anwesenden Vereinen  einstimmig mit 70 Stimmen entlastet. Der Bezirksvorstand Nordbaden bedankte sich bei den anwesenden Vereinen.

Im nächsten Tagesordnungspunkt folgten nun die Wahlen welche durch verschiedene Neubesetzungen der Bezirksfunktionäre und des Vizepräsidenten notwendig wurden.

Im ersten Wahlgang wurde zum 1. Bezirksvorstand Nordbaden Hans-Joachim Haegele (ASV Pforzheim) einstimmig gewählt und bedankte sich bei den Stimmberechtigten für das Ihm entgegengebrachte Vertrauen.

Zum Vizepräsident wurde Jürgen Waldvogel (ASV 1966 Sandweier) gewählt zum stellvertretenden Bezirksvorstand Thomas Nawotka (ASV Mosbach u. U.), zum Kreisvorsitzenden Calw Steffen Fichtner (ASV Mühlacker), zum Bezirksreferenten für Vorbereitungslehrgänge mit Fischerprüfung Frank Haegele (ASV Pforzheim e.V.), zum Bezirksreferenten Jugend Christian Salbeck (ASV Pforzheim e.V.) und Martin Mitschele (FV Pforzheim e.V.) zum Bezirksreferent für Gewässer. Alle gewählten Bezirksvertreter des neu zusammengesetzten Bezirksvorstandes bedankten sich für Ihre Wahl.

Nach den harmonisch verlaufenden  Wahlen wurde unser Mitglied und ehemaliger Erster Bezirksvorsitzender und ehemaliger Vizepräident  Erhard Schröder für seine langjährige Mitarbeit in unserem LFVBW Bezirk Nordbaden mit einem Geschenkteller für seine herausragenden Verdienste im Bezirk Nordbaden  geehrt.

Nach der Fragerunde der Vereinsmitglieder und einer kleinen Diskussionsrunde bedankte sich der 1. Bezirksvorsitzende Nordbaden bei allen Teilnehmern sowie beim Gastgeber ASV Niefern- Öschelbronn und  beendete um 13.10 Uhr den  Bezirkstag.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen lud der neue Bezirksvorsitzende Hans-Joachim Haegele die Sitzungsteilnehmer zum Besuch des Gasometers in Pforzheim mit 360° Panorama „Great Barrier Reef,  Wunderwelt Korallenriff“ ein.

5. Fischereiforum in Friedrichshafen 2019

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Dr. Julia Gaye-Siessegger, FFS, berichtet zur Problematik mit den Kormorane (©: Wolfgang Groth)

In Kooperation mit der Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg veranstaltete der Landesfischereiverband dieses Jahr bereits das fünfte Fischereiforum in Friedrichshafen.

Text: Martina Werner (Bezirksreferentin für Öffentlichkeitsarbeit Südbaden)

Insgesamt sechs Fachvorträge aus verschiedenen Themengebieten rund um die Fischerei  wurden den ca. 100 interessierten Zuhören im Laufe des Vor- und frühen Nachmittages geboten. Sollten Sie dieses Jahr keine Möglichkeit zur Teilnahme gehabt haben, finden Sie die einzelnen Vorträge am Ende dieses Berichts zum Download.

Dr. Alexander Brinker, Leiter der FFS und Thomas Wahl, Präsident des LFVBW begrüßten die Anwesenden und wiesen in ihrer kurzen Ansprache auf die Veränderungen durch den Klimawandel hin, von denen besonders im vergangenen Jahr unsere Flüsse und Seen betroffen waren. Die Problematiken für kälteliebende Fischarten, welche durch niedrige Wasserstände und hohe Temperaturen extremem Stress ausgesetzt waren, machen eine zeitnahe Erarbeitung von Hilfsmaßnahmen notwendig.

Hans-Jörg Schraitle, Amtsleiter für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung und stellvertretender Sprecher des Bürgermeisters, sprach über die Folgen des Hitzesommers für den Bodensee und erläuterte die Maßnahmen rund um den See für die kommenden Jahre, um die Auswirkungen durch den Klimawandel zu mäßigen. Außerdem sprach er seinen Dank gegenüber allen engagierten Anglern aus, welche im vergangenen Jahr an den Gewässern mit Hilfsmaßnahmen und Abfischen für Schadensbegrenzung gesorgt haben.

Die neue Fischereireferentin des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz  Baden-Württemberg und Nachfolgerin von Dr. Dehus, Dr. Jasminca Behrmann-Godel, stimmte in diesen Punkten ihren Vorrednern zu.  Anthropogene  (durch Menschen herbeigeführte) und klimatische Veränderungen an unseren Gewässern sind fast überall spürbar. Man muss gemeinsam Lösungswege erarbeiten. Ihr Appell richtete sich dabei an Angelvereine sowie Berufsfischer, die gemeinsam mit Natur- und Umweltschutzbehörden und der Fischereibehörde an einem Strang ziehen müssen. Hierbei nannte sie als Beispiel das Projekt an der Jagst zur Kormoranvergrämung, bei dem die Fischereibehörde mit der Naturschutzbehörde zusammen arbeite.  Hilfreich wäre ein solches Projekt auch am Bodensee, da hier ebenfalls ein massiver Fraßdruck durch den Kormoran besteht.

Es folgte der erste Vortrag von Dr. Timo Basen von der FFS mit dem Thema „Hitzesommer 2018: Vorbote für die Zukunft unserer Fließgewässer“. Hier erörterte er die Zeichen und Folgen des Hitzesommers. Der vergangene Sommer war der zweitwärmste und einer der trockensten seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen. Die FFS führte an verschiedenen Stellen Proben durch, welche einen Artenrückgang von kälteliebenden Fischen verzeichneten.

Ursache hierfür war der Stress durch hohe Temperaturen und extreme Niedrigwasserstände. Die klimatische Wasserbilanz sagt voraus, dass die Gewässer im Winter zukünftig mehr Wasser und im Sommer weniger Wasser führen werden. Dies hat einen direkten Einfluss auf die Fließgewässer und die Fische. Es beeinflusst deren Lebenszyklus aufgrund des natürlichen Verhaltensmusters der Vermeidung und Anpassung. Anhand statistischer Berechnung wurde aufgezeigt, dass bei fortschreitender klimatischer Veränderung ein Rückgang geeigneter Lebensräume für Groppen, Forellen und andere kälteliebende Fischarten eintreten wird.

Die aktuellen Notfallmaßnahmen sind auf Dauer nicht genug. Unsere Gewässer müssen resistenter werden, durch gezielte Renaturierungs-, bzw. Strukturverbesserungsmaßnahmen.

Der nächste Beitrag „Maßnahmen zum Schutz von kälteliebenden Fischen- Erkenntnisse aus den Hitzesommern 2003 & 2018 am Hochrhein“ wurde von Samuel Gründler vom Schweizer-Fischerei-Verband SFV vorgetragen. Im Jahr 2003 kam es durch den damaligen Hitzesommer zu einem massiven Äschensterben am Hochrhein, welches ca. 97% der Äschenpopulation betraf. Der SFV erarbeitete daher ein Maßnahmenpaket, welches im Wiederholungsfalle Schlimmeres verhindern sollte. Dies trat dann 2018 ein. Die vorherrschenden sich verschlechternden Bedingungen an den Gewässern machten klar, dass hier eingeschritten werden musste.

Ziel des Maßnahmenpaketes war es auch, die Hilfsmaßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen. So wurden früh Kaltwasserzonen für die Fische, von Hand als auch mit Baggern, geschaffen. Gewässerabschnitte wurde mit Netzen überspannt, um die Erwärmung durch die Sonne zu reduzieren und Stress durch fischfressende Vögel zu mildern. Zonen in denen Fische sich wissentlich zurück zogen wurden zu deren Schutz vor der Bevölkerung abgesperrt. Die Evakuierung durch abfischen sollte als letzte Maßnahme zum Tragen kommen. Ein wichtiger Beitrag war auch das Sensibilisieren der Bevölkerung, in dem man diese mit einbezog.

Fernsehen und Lokalzeitschriften waren vor Ort und berichteten darüber. Dadurch war es möglich, mehr Äschen zu sichten, zu zählen und zu dokumentieren. Im Jahr 2003 waren 17 Tonnen Fische verendet; davon 95% Äschen. Im Jahr 2018 waren es nur noch 3 Tonnen verendeter Fische, dieses mal 90% Äschen. Hieraus wurden ebenfalls wieder Lehren gezogen: Die Bedeutung von Ufergehölz, also der Beschattung der Gewässer, wird immer wichtiger. Dies führte zu einer Kampagne welche die Behörden dazu verpflichtet, an den Nebenflüssen des Hochrheins für eine bessere Beschattung zu sorgen.

Am Ende des Vortrages drängte sich bei den Zuhörern die Frage auf, wer hier finanziell für besagte Umsetzungen unter die Arme gegriffen hat. Samuel Gründler konnte dies ganz einfach erklären:  Sämtliche Maßnahmen sowie deren Realisierung erhielten sehr große Unterstützung  seitens der Behörden sowie von Rheinkraftwerksbetreibern selbst, da die Äsche zum Schweizer Kulturgut gehört und einen sehr hohen Stellenwert genießt.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit Jörg Strehlows Beitrag „Das Angeln in der Mitte unserer Gesellschaft“. Jörg Strehlow ist ein bekannter Angler und Journalist, der bereits seit Jahren für verschiedene Angelzeitschriften Artikel verfasst. Er ist leidenschaftlicher Guide an der Elbe bei Hamburg und vereint das Angeln mit seiner zweiten Leidenschaft, dem Kochen. Jörg Strehlow fischt selbst schon seit seiner Kindheit.

Er lebt bereits das, was er in seinem Vortrag erzählt: Für ihn ist zum Beispiel das Abhaken eines Fisches im Wasser selbstverständlich. Ein großer, gummierter Kescher schont den Fisch beim waidgerechten landen; mit dem Auto fährt er nicht direkt an den Angelplatz. In Habitaten in denen sich wissentlich hauptsächlich Jungfische aufhalten angelt er nicht, Fische kurz vor dem Laichgeschäft befischt er nicht mehr. Laichplätze werden nicht betreten, dies ist für ihn ein Ehrencodex. Der vernünftige Umgang mit dem Fisch, das Verhalten in der Natur, Nachhaltigkeit; um es mit seinen Worten zu sagen: „Maß halten mit großem Gefühl und Verständnis für das Lebewesen“. Dieses Prinzip gibt er ebenfalls an seine Guiding-Teilnehmer weiter. Gemeinsam mit dem BTO- Barendorf wird hierfür außerdem ein Bildungsurlaub für nachhaltiges Angeln angeboten. Zukunftsweisend war für ihn auch die Zusammenarbeit mit dem deutschen Jagdverband.

Hier wurde ein Projekt auf die Beine gestellt, bei dem in wunderbarer Kooperation Angler, Jäger und Imker gemeinsam gekocht haben. Er möchte alle dazu einladen das Angeln als das zu sehen was es ist: „Ein hohes Gut und wunderbare Möglichkeit, Geist und Verstand in die richtige Spur zu kriegen und Draußen zu sich selbst zu finden“.

Der nächste Referent war Dr. Oliver Born von der Fischereifachberatung Bezirk Schwaben mit dem Thema „Huchenwiederansiedlung – eine Erfolgsgeschichte aus dem Bezirk Schwaben!?“. Der Huchen ist weltweit bedroht, steht auf der roten Liste und wird in Baden-Württemberg als „vom Aussterben bedroht“ klassifiziert. Das Verbreitungsgebiet des sogenannten Donaulachses (hucho hucho) ist das gesamte Donaueinzugsgebiet.

Hier steht laut Dr. Born bereits einiges auf der Kippe, da im Bereich des Balkans in den letzten europaweit gesehenen naturnahen Fließgewässern Wasserkraftanlagen geplant sind und somit die letzten sehr bedeutenden Lebensräume des Huchens bedroht sind.  Etwa 20 Jahre alt, 1,45m Lang und ca. 30 kg schwer kann ein Huchen werden. Als Kieslaicher benötigt er grobes Kiessubstrat mit wenig Feinsediment und hohem Strömungsdruck. Hier ergibt sich bereits ein zentrales Thema, da nahezu alle der klassischen Huchengewässer durch Querbauwerke beeinflusst sind. Das Geschiebedefizit, welches dazu führt das nicht ausreichend Kies in geeigneter Menge und Größe vorhanden ist, führt überall zu Problemen.

Bayernweit gibt es lediglich 3 Flussabschnitte, mit gesicherten selbsterhaltenden Populationen. In vielen weiteren Gewässern gibt es zwar Junghuchen, aber diesen fehlt es schlichtweg an geeigneten Jungfisch-Habitaten. Im Hinblick auf eine Wiederansiedlung weisen auch nur sehr wenige Gewässerstrecken sowohl Laichplätze, als auch Habitate für junge und adulte Fische auf. Ein weiteres Problem stellt der genetische Austausch dar. Da die Durchgängigkeit sehr erschwert bis gar nicht mehr in den Gewässern vorhanden ist, wird bei der Zucht darauf geachtet, auch Fische von außerhalb zu nutzen um die Genetik der isolierten Populationen möglichst offen zu halten. Diesbezüglich ergibt sich auch noch erhöhter Handlungsbedarf bei der Umsetzung von Fischtreppen, welche aufgrund der Anforderungen des Huchens gerade an kleinen Gewässern nahezu unmöglich zu erfüllen, jedoch an anderen Stellen bereits erfolgreich umgesetzt worden sind.

Der Besatz von Huchen liegt bei umgerechnet etwa zwei Huchen pro Gewässerkilometer. Diese Menge erscheint relativ gering, jedoch hat sich diese Besatzstrategie laut Dr. Oliver Born bewährt. Diese Gewässerstrecken sind im Hinblick auf das Nahrungsspektrum auch dazu in der Lage, einen Großhuchen von ca. einem Meter Länge zu ernähren. Durch diese geringe Menge soll außerdem verhindert werden, dass andere Fischarten und deren Populationen negativ beeinflusst werden.

Als Resümee so heißt es, ist es durchaus eine Erfolgsgeschichte: Ohne die Wiederansiedlung und das Artenschutzprogramm würde es die Fischaufstiegsanlagen, wie er sie in seinem Beitrag zeigte, nicht geben. Eine erfolgreiche Wiederansiedlung wird erst dann möglich sein, wenn der Lebenszyklus innerhalb des Gewässers geschlossen werden kann. Hier setzt Dr. Oliver Born auf verschiedene Großprojekte an der Iller und dem Lech, welche unter anderem eine strukturelle Aufwertung der Lebensräume fördern.

Dr. Jan Baer von der FFS berichtete über das Aal-Management in Europa, im Rhein und in BW. Der europäische Aal gilt, so wie der Huchen, in BW als „vom Aussterben bedroht“. In vielen Ländern gilt ein Fangverbot, außerdem steht er auf der CITES-Liste, was ein weltweites Handelsverbot bedeutet. 60% der von der EU vorgegebenen Glasaal-Fangmenge der Berufsfischer muss wieder in den Besatz zurückgeführt werden. Es wurde ein Managementplan erstellt der sicherstellen soll, dass mindestens 40% der ursprünglichen Menge an Blankaalen wieder ins Meer abwandern können. Die Ergebnisse dieser Pläne werden in Umsetzungsberichten veröffentlicht.

Diese haben aufgezeigt, dass lediglich 3 von 9 Einzugsgebieten in Deutschland die 40% Quote überhaupt schaffen. Auf ganz Europa gesehen sieht es für den Aal allgemein sehr schlecht aus. Trotz Besatzmaßnahmen, verlängerten Schonmaßen und Schonzeiten wird es wohl in Zukunft weitere Einschränkungen für die Fischerei geben. Solche wurden gerade erst in der Küstenfischerei in der Nord- und Ostsee beschlossen, wo für mehrere Monate nicht mehr auf Aal gefischt werden darf. Die Angler entnehmen laut Berechnungen heutzutage aus dem gesamten Rheinsystem ca. 40 Tonnen Aal. Im Gegensatz zu den Jahren 2005, 2006 und 2007; da waren es noch ca. 90 Tonnen. In BW wurde die Aalentnahme durch die Einführung der Schonzeiten und die Mindestmaßanhebung von 10 auf 5 Tonnen reduziert.

Jan Baer wies darauf hin, dass durch die Wasserkraft mittlerweile mehr Aale aus den Gewässern „entnommen“ werden, als durch alle Angler, Kormorane und die Berufsfischer zusammen; nämlich ca. 190 Tonnen jährlich. Es sei durch weitere Einschnitte in der Fischerei im Rheinsystem nicht möglich die Anzahl an abwandernden Blankaalen zu erhöhen. Langfristig so sagt er, wird dem Aal nur geholfen werden können, wenn große Schutzkonzepte an den Wasserkraftanlagen durchgeführt würden.

Ein weiteres Thema war die Belastung der Aale mit Schadstoffen wie Quecksilber und Dioxin. Während die Aale aus dem Bodensee- Untersee unter den Höchstwerten liegen, sind Aale aus dem Rheinsystem häufig über den Grenzwerten und wären somit nach EU-Recht nicht vermarktungsfähig. Allein mit 200g Aal hätte ein 75kg schwerer Mann bereits seine wöchentliche Toleranzgrenze für das Dioxin PCB mit 190% ausgeschöpft.

Weitere Schadstoffe wie z.B. Hexachlorbenzol, früher als Pflanzenschutzmittel eingesetzt und potentiell als Krebserregend eingestuft, wirken sich negativ auf das Hormon- und Fortpflanzungssystem aus und wurden ebenfalls mit erhöhten Werten in Aalen nachgewiesen. Den Verzehr dieser Fische, empfiehlt Jan Baer deshalb nicht. Für weitere Infos kann man der Fischereiforschungsstelle mittlerweile auf Twitter folgen oder klassisch deren Homepage besuchen.

Der letzte Vortrag kam von Dr. Julia Gaye-Siessegger, ebenfalls von der FFS, mit dem Thema „Konflikt Kormoran und Fischerei – Stillstand oder Fortschritt?“. Derzeitigen Schätzungen zufolge gibt es zum heutigen Zeitpunkt mehr als 2 Millionen dieser Vögel in Deutschland. In Baden-Württemberg liegt der Bestand, dessen Tendenz seit dem ersten Brutpaar 1994 nur nach oben ging, bei mittlerweile 1.200 Brutpaaren.

Die Möglichkeiten in BW Jungvögel ganzjährig schießen zu dürfen sowie neue Brutkolonien zu verhindern, wie in den anderen 11 Bundesländern mit einer Kormoranverordnung, besteht leider nicht. Bei uns dürfen vom 16. August bis 15. März außerhalb von Schutzgebieten Kormorane ohne Genehmigung geschossen werden, wenn die entsprechenden Voraussetzungen gemäß der Kormoranverordnung gegeben sind. In ausgewiesenen Schutzgebieten, die viele Gewässerstrecken in BW an denen den Kormoran ansässig ist betreffen, bleibt es jedoch ohne Ausnahmegenehmigung weiterhin verboten.

Dr. Gaye-Siessegger ging hier intensiver auf das Kormoran-Problem an der Jagst ein, welche mit Ausnahme des Oberlaufes ein Vogelschutzgebiet ist. Ab dem Mittellauf bis zur Mündung in den Neckar gab es von 2008 bis 2011 eine Ausnahmegenehmigung welche es erlaubte, Kormorane auch über den Winter letal zu Vergrämen. Nach deren Auslauf wurde diese Genehmigung jedoch nicht verlängert. Gefordert wurden neue Daten, welche den Zusammenhang zwischen Fischbestand und Kormoranpopulation belegen.

Es dauerte alles in allem 3 Jahre, bis über Fischbestandsuntersuchungen, Gutachten und Stellungnahmen eine weitere Ausnahmegenehmigung erteilt wurde. Zwischenzeitlich kam es jedoch an der Jagst zu einem Fischsterben. Aufgrund des Fischsterbens verlagerten sich viele Schlafplätze der Kormorane aus Bereichen in denen sie vergrämt werden durften, in Bereiche an denen bislang keine Vergrämung möglich war. Durch das neu beschlossene Projekt „Naturverträgliche Optimierung der Kormoranvergrämung an der Jagst“, dessen Beginn im Winter 2017/18 war, sollten Kormorane nach bayrischem Vorbild vergrämt werden. Sobald also die Kormorane im Winter Einzug hielten wurden die ersten Kormorane geschossen, was nachfolgende Vögel dazu animierte sich einen anderen Platz zu suchen.

Dies hatte in 2 Jahren zur Folge, dass die Kormorane sich in die Naturschutzgebiete zurückzogen in denen sie weiterhin nicht vergrämt werden durften. Für diesen Winter ist nun geplant auch in diesen Gebieten an 2 Wochenenden intensiv zu vergrämen, um die Tiere hoffentlich weiter zu reduzieren oder sie sogar ganz zu vertreiben. Am Bodensee, so Dr. Gaye-Siessegger, hat sich die Situation sehr verschärft. Rückläufige Fangzahlen der Berufsfischer stehen der wachsenden Dichte der Kormoranbestände gegenüber.

Im Oktober 2018 waren es am Bodensee ca. 3000 Vögel, was einer Fischentnahme von ca. 1,5 Tonnen pro Tag entspricht. In der IBKF Studie von 2017 sollte geprüft werden, in wie weit ein Management am Bodensee möglich ist. Es wurde außerdem festgestellt, dass sowohl die Brutkolonien als auch sämtliche Schlafplätze in Schutzgebieten liegen. Die Studie empfiehlt im Rahmen einer Pilotstudie ein seeweites Kormoranmanagement zu erproben. Dr. Gaye-Siessegger wies außerdem auf die Wichtigkeit der Kenntnisse und Zahlen zur Entwicklung der Kormoranbestände hin.

Hier gibt es die Möglichkeit, über Meldeblätter, Online oder über die App „Kormordat“ Kormoransichtungen zu melden. Diese Daten sind besonders hilfreich bei der Bewilligung von Ausnahmegenehmigungen  oder als Rechtfertigung für Verordnungen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Zahl der Kormorane trotz aller Maßnahmen tendenziell immer weiter ansteigt. Ganz besonders betroffen in BW ist der Bodensee, wo die Entnahme an Fisch durch die Vögel mittlerweile mindestens genauso hoch, wenn nicht sogar höher ist, als die durch die Berufsfischerei.

Das Einzige was vermutlich wirklich helfen würde, so Dr. Gaye-Siessegger, wäre langfristig ein Europäisches Management oder eine Aufnahme des Kormorans in die Liste der jagdbaren Arten.

Text: Martina Werner (Bezirksreferentin für Öffentlichkeitsarbeit Südbaden)

Hier können Sie die Fachvorträge herunterladen:

Baer: Aalmanagement in Europa, im Rhein und in BW

Basen: Hitzesommer 2018 als Vorbote für die Zukunft unserer Gewässer

Born: Huchenwiederansiedelung

Gaye-Siessegger: Konflikt Kormoran und Fischerei – Stillstand oder Fortschritt

Gruendler: Massnahmen zum Schutz von kälteliebenden Fischen

Strehlow: Das Angeln in der Mitte unserer Gesellschaft

Rückblick Bezirkstag 2019 in Südbaden

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LFVBW Bezirkstag Südbaden 2019 (© LFVBW)
LFVBW Bezirkstag Südbaden 2019 (© LFVBW)2

23.11.2019 Neuried-Ichenheim

Rund 70 Verbandsmitglieder aus Südbaden konnte unser Bezirksvorsitzender Gérard Arnold beim diesjährigen Bezirkstag im Gasthof Schwanen in Ichenheim begrüßen. Nach der Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit ging es gleich mit einem Fachvortrag los.

„Die Schwarzwaldbachforelle – eine autochthone Population?“

Geschäftsführer und Verbandsbiologe Ingo Kramer informierte über umfangreiche ökologische und genetische Untersuchungen in drei vom LFVBW gepachteten Bächen am Feldberg. Dabei kamen interessante Erkenntnisse über den Status der dortigen Bachforellenpopulation zum Vorschein. Im Zentrum der Untersuchungen stand die Beantwortung der Frage, ob und in wie weit der dortige Forellenstamm ursprünglich ist und nicht genetisch durch Besatzmaßnahmen verfälscht wurde.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass es sich hier tatsächlich noch um drei autochthone (ursprüngliche) Bachforellenstämme handelt, die sich sogar zudem noch klar genetisch voneinander unterscheiden. Solche selbstreproduzierenden Bestände sind durch die natürliche Selektion über viele Generationen optimal an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst. Ingo Kramer machte in seinem Schlussfazit klar, dass zum Schutz solcher autochthonen Fischpopulationen auch kein Besatz getätigt werden darf, um eine genetische Durchmischung zu verhindern.

Als weiterer Tagesordnungspunkt (TOP) folgten Berichte der Mitglieder des Bezirksvorstandes. Dabei entwickelten sich unter anderem beim Thema der Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gewässer und Fische, interessante Diskussionen mit den sehr aufmerksamen Teilnehmern aus ganz Südbaden.

Claudio Schill wurde nicht Müde, die immer neuen Herausforderungen wie Fischkrankheiten, Wassermangel und viele mehr anzusprechen und Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Igor Kos informierte über aktuelle Entwicklungen bei der Ausbildung zur Fischerprüfung und der Zusammenarbeit mit der Firma Fishing-King in diesem Bereich. Im Anschluss an die Berichte folgte die einstimmige Entlastung des Bezirksvorstandes.

Beim TOP „Aktuelles aus der Verbandsarbeit“ wurde die Nase als Fisch des Jahres 2020 vorgestellt. Die Lachszucht in Oberwolfach wird derzeit mit Hilfe der LEADER-Förderung und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Oberwolfach um das „Informationszentrum Lachszucht Wolftal“ erweitert.

Es befindet sich gerade in der Bauphase. Nach dem Diebstahl von 10 zurückgekehrten Lachsen (Elterntiere aus dem Fischpass Iffezheim) aus der Lachszucht Obenheim (Elsass) wird nun versucht, aufsteigende Lachse im Fischpass Willstätt (Kinzig) und auch in Iffezheim zu fangen. Hier gilt insbesondere dem örtlichen Angelsportverein in Willstätt und seinen Mitgliedern ein besonderer Dank für deren großes ehrenamtliches Engagement.

Das Regierungspräsidium Freiburg hat auf 1,5 Kilometer der Kinzig bei Berghaupten Strukturverbesserungen durchgeführt. Ingo Kramer stellt die einzelnen Maßnahmen anhand eindrucksvoller Drohnenaufnahmen in der Vogelperspektive dar. Es wird ein Monitoring durchgeführt, um den Erfolg zu untersuchen. Am Ende wurden noch die bereits feststehenden Verbandstermine für 2020 bekannt gegeben.

Durch mehrere Wechsel im Bezirkspräsidium in 2019 und die kommissarische Ernennung der Nachfolger im laufenden Jahr waren Ergänzungswahlen bzw. die Bestätigung der neuen Amtsinhaber durch die Mitglieder notwendig. In Ihren Ämtern bestätigt wurden:

Patrick Schnurr als stellvertretender Bezirksvorsitzender sowie Bezirksreferent für Natur- und Artenschutz

Markus Greif als Bezirksreferent Angelfischerei

Raymond Vöstel als Kreisvorsitzender Waldshut

Tristan Müller als Kreisvorsitzender Breisgau Hochschwarzwald/ Freiburg.

In Kürze stellen wir hier die neuen Kollegen und ihre Aufgabengebiete vor.

Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr (HGEZG): Die Renaturierung der Murr schreitet voran

Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr (HGEZG)

Am 10. November fand die erste Weidenpflanzaktion entlang der Murr statt. Zum Auftakt versammelten sich zahlreiche Helfer in Backnang.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper bezeichnete in seiner Rede den Fluss als Lebensader und würdigte die Anstrengungen der Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr. Dank ihrer Unterstützung sowie auch der durch den Landesfischereiverband werde es gelingen, die Ufer ökologisch aufzuwerten und das Leben im Wasser vielfältiger zu gestalten.

Landrat Sigel konnte sich dem nur anschließen und sagte der Hegegemeinschaft eine finanzielle Beteiligung des Kreises bei der Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen zu. Auf den Umweltschutzgedanken der Angelvereine wies Reinhart Sosat, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg, hin: „Angeln war schon immer mehr als Fische fangen.“

Bei einem Gespräch zwischen Regierungspräsidium Stuttgart und dem Vorstand der Hegegemeinschaft im Sommer hatte sich ebenfalls eine fruchtbare Zusammenarbeit in Bezug auf zukünftige Renaturierungsmaßnahmen abgezeichnet, berichtete der beratende Biologe der Hegegemeinschaft Justin Guest: „Nur wenn die Umwelt intakt ist, gedeihen Fische.“ Die Mitglieder der Hegegemeinschaft und Flussmeister Heiko Lehmann wollen hierbei Hand in Hand zusammenarbeiten, um der Murr ihre Vielfalt zurückzugeben und das Ökosystem zu verbessern.

Im Anschluss an die Ansprachen verteilten sich die Helfer entlang des kompletten Flusses. Hunderte von Weiden konnten im Verlauf des Tages zwischen Murrhardt und Murr im Bereich zwischen Mittelwasserlinie und Niedrigwasserlinie gesteckt werden. Unterstützt wurden die Angler hierbei von Vertretern der lokalen Politik.

Das Wurzelwerk der Weiden ist sehr dicht. Im Wasser dienen sie zur Filterung des Feinsediments und bewirken zudem eine Strömungsänderung, was der Unterspülung des Ufers entgegenwirkt, wie Alexander Schaal vom Anglerverein Backnang und Umgebung e.V. erläutert.

Das dichte Wurzelsystem an Land stärkt die Uferbefestigung. Die Bäume üben noch weitere wichtige Funktionen aus. Einerseits dient das dichte Blattwerk der schnell wachsenden Laubgehölze der Flussbeschattung und somit der Kühlung des Wassers. Im vergangenen Sommer war etwa in Oberschöntal eine erschreckend hohe Wassertemperatur von 25 Grad gemessen worden.

Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr
Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr

Das dicht verzweigte Wurzelwerk wird ferner Kleintieren und Nährfischen Lebensraum bieten und zugleich als Rückzugsmöglichkeit für größere Fische dienen. Die bepflanzten Gebiete werden in einer Onlinekarte eingetragen, sodass nicht nur die beteiligten Vereine, sondern auch Flussmeister Lehmann einen Überblick hat.

Er wiederum wird, neben weiteren Renaturierungsmaßnahmen, an verschiedenen Stellen im Fluss Kies und Störsteine einbringen lassen, um zusätzliche Verwirbelungen zu schaffen, was ebenfalls der Wasserkühlung dient. Wenn all diese Maßnahmen umgesetzt sind führen sie zu mehr Lebensraum und Nahrung für alle Lebewesen im und am Wasser.

Laut Vlado Pajurin, Vorstandsmitglied der Hegegemeinschaft, wird die Weidenpflanzaktion jährlich wiederholt werden. Renaturierungsmaßnahmen müssen langfristig gesehen werden.

Die Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr (HGEZG) hat sich folgende Ziele gesetzt:

–    bei den zuständigen Behörden mehr Gehör zu finden

–    eine vollständige Durchgängigkeit im gesamten Flusslauf für alle im Wasser lebenden Tierarten zu erreichen

–    bessere Strukturen und geeignetere Lebensbedingungen für den Makrozoobenthos und  Fische zu schaffen

–    Möglichkeiten der natürlichen Reproduktion zu schaffen bzw. zu erhöhen, indem Kieslaichplätze

angelegt und gepflegt werden

–    schädliche Temperatureinträge in den Hitzephasen durch eine Erhöhung der Beschattung am

Gewässers (Weidenbepflanzungsaktion) zu reduzieren

–    Sauerstoffeintrag und Selbstreinigungsprozesse im Gewässer durch mehr Struktur (Störsteine, u.a.) zu fördern

–    verschollene oder in ihrem Bestand gefährdete Fischarten wieder anzusiedeln bzw. zu schützen

wie z.B. den Aal, die Nase, die Äsche, die Bachforelle u.v.m.

–    in einer eigenen Fischzuchtanstalt phänotypische Bachforellen aus der Murr nachzuzüchten, um

den gefährdeten Bachforellenbestand zu stützen

–    Neozoen, wie die Schwarzmeer Grundeln oder den Amerikanischen Signalkrebs zurück zu drängen

bzw. auf ein für das Ökosystem verträgliches Maß zu reduzieren

–    eine abgestimmte Bewirtschaftung auf der gesamten Flusslänge zu gewährleisten

Naturschutzwarte-Seminar des LFVBW in den Rheinauen 2019

Rheinauen
Teilnehmer des Naturschutzwarteseminars (© Peter Schütz)
Teilnehmer des Naturschutzwarteseminars (© Peter Schütz)Naturschutz

Das Naturschutzwarteseminar des LFVBW hat sich in diesem Jahr mit den Auenlandschaften des Rheins nördlich von Karlsruhe befasst. 35 Teilnehmer aus den Reihen des LFVBW, des Badischen Sportfischerverbands und der IG Angelfischerei Hardt sowie fünf Referenten evaluierten die überragende Bedeutung der Auen mit deren Ökosystemfunktionen und Erhaltung der Biodiversität. Die Veranstaltung wurde von allen Teilnehmern ausnahmslos als lehrreich und sehr wertvoll beurteilt. Im kommenden Jahr 2020 soll die Bodenseeregion im Mittelpunkt stehen.

Herr Professor Dr. Emil Dister (ehem. Leiter des WWF Aueninstituts und Professor am Institut für Geographie und Geoökologie am KIT) gab eine sehr anschauliche Einführung in die Auen-Ökologie und führte anschließend eine Exkursion in das Elisabethenwört. Die Auengebiete entlang des Rheins wurden seit Tulla ab dem Jahr 1817 immer weiter dezimiert und heute kommen nur noch kleinräumige, bereits gestörte Auenwälder entlang des Rheins vor. Umso wichtiger ist der Schutz dieser Restvorkommen.

Am zweiten Tag gab Herrn Dr. Frank Hartmann (Fischereireferent RP Karlsruhe) einen Ausblick auf die Fischfauna des Rheins. Neben den Problemen, wie die mangelnde Durchgängigkeit insbesondere für Wanderfische, zeigte Herr Dr. Hartmann aber auch Entwicklungsmöglichkeiten auf, wenn Fachleute hartnäckig zusammenarbeiten, mit dem Ziel des Erhalts und der Entwicklung naturnaher Gewässersysteme mit ihrer heimischen Fischfauna. Die Fischfauna sollte aber auch weiterhin genutzt werden können, da wir nur Natur nachhaltig schützen können, wenn wir diese auch nutzen dürfen.

Herr Manuel Ulrich (RP Karlsruhe) brachte die Teilnehmer zum Thema Retentionsraum Elisabethenwört auf den aktuellen Stand. Das Elisabethenwört soll in der Zukunft zum Hochwasserschutz wieder an den Rhein angebunden werden. Da das durch eine Dammrückverlegung erfolgen soll, könnte eine Fläche von mehr als 400 ha wieder regelmäßig bei Hochwasser geflutet werden. Hier könnte wieder eine „natürliche“ Auenlandschaft entstehen und der LFVBW begüßt diese einzigartige Chance einer Auenrenaturierung am Rhein in Baden-Württemberg.

Die Arbeit der KABS e.V. zur Stechmückenbekämpfung stellte Herr Daniel Hoffman vor und machte unmissverständlich klar, dass viele kritische Medienberichte in der Vergangenheit nicht der Wirklichkeit entsprechen. Die Mückenbekämpfung der KABS mit dem BTI tötet vielmehr gezielt Stechmücken im Larvenstadium ab und hat – wenn richtig ausgebracht – kaum Auswirkungen auf andere Tiergruppen. Anwohner am Rhein vertrauen seit vielen Jahrzehnten auf die unverzichtbare Dezimierung von Mückenplagen durch die KABS.

Last but not least dozierte Herr Dr. Chris Chucholl (Eco Surv) über den Kaliko-Krebs im Rhein, der nicht nur heimische Krebsarten verdrängt, sondern, auf Grund seiner schnellen Generationsfolge, auch bereits andere Invasive Arten, wie den Kamber-Krebs, dezimiert. Der Kaliko-Krebs stellt eine sehr ernste Bedrohung für die aquatischen Lebensräume des Rheins und seiner Zuläufe dar.

An alle Referenten und Teilnehmer richtet der Landesfischeiverband Baden-Württemberg e.V. seinen herzlichen Dank!

Über die Örtlichkeiten und den zeitlichen Ablauf des Naturschutzwarteseminars 2020 werden wir Sie auf unserer Webseite in Kürze informieren.

Hier finden Sie Links zur weiterführenden Literatur und zu interessanten Webseiten:

Potenziale zur naturnahen Auenentwicklung (2018) PDF

Biodiversität der Flussauen in Deuschland (BFN Shop)

IZW Tagungsband Dr. Hartmann 2011

Der Rückhalteraum Elisabethenwört

Hier kommen Sie auf die Webseiten der KABS

Flusskrebse Handreichung Fischereiforum Dr. Chucholl 2017

 

PETA-Hetzkampagne auf deren Homepage gegen Angler

Angler_Peta

Tipps, wie Sie sich bei einem Zusammentreffen mit PETA-Anhängern verhalten können:

Derzeit hat die selbsternannte Tierrechtsorganisation PETA auf ihrer Homepage Anleitungen, falls Angler am Wasser angetroffen werden. Hierzu stehen wir im engen Kontakt mit unserem Bundesverband, dem DAFV. Der DAFV hat nun am 16.08.2019 bei der Staatsanwaltschaft Berlin Strafanzeige wegen Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, Volksverhetzung und weiterer Tatbestände gestellt.

Wie soll sich nun ein Angler verhalten, wenn er mit PETA-Anhängern zusammentrifft und diese nach den PETA-Anleitungen handeln?

Nachfolgend daher die besten Tipps, wie Sie sich in einer solchen Situation verhalten sollten:

1.

Wenn Sie von einem PETA-Anhänger nach einem gültigen Fischereischein gefragt werden: fragen Sie diesen PETA-Anhänger danach, woher er seine Berechtigung den Fischereischein zu kontrollieren ableitet. Den Fischereischein kontrollieren darf nämlich nur die Polizei, die staatlichen Fischereiaufseher sowie der Fischereirechtsinhaber und dessen hierzu Beauftragte. Sollte der PETA-Anhänger sich als Fischereiaufseher ausgeben, sollte sofort die Polizei verständigt werden, da hier dann eine Amtsanmaßung vorliegen dürfte – strafbar nach § 132 StGB mit Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren.

2.

Wenn ein PETA-Anhänger Sie darüber informieren möchte, dass Fische ein Sozialleben haben und schlau sind, kann diesem PETA-Anhänger erklärt werden, dass man selbst eine fundierte Ausbildung absolviert und die Fischerprüfung erfolgreich abgelegt habe und man deshalb mit Sicherheit bessere Kenntnisse darüber habe, wie schlau Fische sind und welches Sozialleben diese haben.

3.

Sollte ein PETA-Anhänger in der Nähe des Anglers Kieselsteine ins Wasser werfen, stellt dies eine strafbare versuchte Nötigung des Anglers dar; sollte es dem PETA-Anhänger gelingen, den Angler dadurch zum Verlassen des Angelplatzes zu veranlassen, läge sogar eine vollendete Nötigung des Anglers vor. In einem solchen Fall sollte ebenfalls sofort die Polizei geholt werden, da eine Nötigung nach § 240 StGB mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird.

4.

Sollte ein PETA-Anhänger, wie auf der PETA-Homepage empfohlen, versuchen „die gefangenen Fische zu retten“, so kann darunter nur verstanden werden einem Angler die gefangenen Fische wegzunehmen und diese wieder ins Wasser zu werfen. Nachdem die gefangenen Fische aber im Eigentum des Anglers stehen, stellt dies einen Diebstahl dar. Auch in diesem Fall ist sofort die Polizei zu informieren, da ein Diebstahl gemäß § 242 StGB mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe bestraft wird. Auch der Versuch eines Diebstahls ist strafbar: selbst, wenn ein PETA-Anhänger auch nur versucht einem Angler den gefangenen Fisch wegzunehmen, um ihn wieder ins Wasser zu werfen, stellt dies eine Straftat dar.

5.

Falls Sie von einem PETA-Anhänger gefilmt werden, sollte der PETA-Anhänger unmissverständlich darauf hingewiesen werden, dass solche Aufnahmen nur mit Zustimmung des Aufgenommenen gefertigt werden dürfen und diese Zustimmung ausdrücklich nicht erteilt wird und es sollte verlangt werden, dass diese Aufnahme sofort unterbleibt. Kommt der PETA-Anhänger dieser Aufforderung nicht nach, sollte ebenfalls unverzüglich die Polizei hinzugeholt werden.

LFVBW Verbandsjugendlager 2019 in Obersulmetingen

Verbandsjugendlager 2019

Verbandsjugendlager

Das Jugendlager des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg fand in diesem Jahr vom 20.06.- 23.06.2019 am Risskiessee Nord in Laupheim Obersulmetingen statt.

Der Fischereiverein Obersulmetingen e.V. hatte uns dieses Jahr als ausrichtender Verein an sein Pachtgewässer eingeladen.

Der Zeltplatz wurde von der Wassersportgruppe Obersulmetingen (Elmar Dehler) freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Die Stromversorgung bekamen wir von dem WSCL (Windsurfing-Club Laupheim eV 1979.

So reisten an Fronleichnam insgesamt 10 Vereine aus dem Baden Württemberg mit insgesamt 63 Jugendlichen und 38 Betreuern an. Teilnehmende Vereine waren der FV Kiebingen, FV Wangen, FV Laupheim, FV Munderkingen, KSFV Biberach und der KFV Freudenstadt, FV Ermstal, FNV Forelle Albstadt, ASV Sindelfingen und der FV Geislingen. Der ausrichtende Verein war aus organisatorischen Gründen bereits Tage zuvor beschäftigt und hatte die WC- und Sanitäreinrichtungen und das Versorgungszelt aufgebaut.

Von den eingetroffenen Gastvereinen wurden zunächst ihre Vereinszelte aufgestellt. Dann erfolgte die Anmeldung sowie die Einteilung der Vereine in den organisatorischen Lagerablauf, d.h. die Jugendlichen werden in die Reinigungsdienste wie Gemeinschaftszelt, Waschplatz und WC mit eingebunden.

Für die Verpflegung sorgte, wie seit vielen Jahren bestens bewährt, das Küchenteam um Christian Ege.

Nach dem gemeinsamen Abendessen erfolgte die Begrüßung durch den 2.Vorsitzenden des FV Obersulmetingen Martin Heinz und das Kompetenzteam Jugend des Bezirks Südwürttemberg Bernhard Scherer, Matthias Straub, Wolfgang Weiblen, Erwin Schädler und Uli Junghans.

Nach der Begrüßung durften die Jugendlichen mit ihren Betreuern an den Seen Risskiessee Nord und Süd bis um 22:30 Uhr angeln.

Am Freitagmorgen, nach dem Frühstück, sollten die Jugendlichen in ihren Vereinsgruppen verschiedene Aufgaben absolvieren. Dabei wurde den Jugendlichen neben der Angelfischerei, ein breites fundiertes Fachwissen über das Gesamtspektrums Gewässer vermittelt.

Ein Parcours mit insgesamt 30 vorkommenden Pflanzenarten, bestehend aus Bäumen und Sträuchern, krautigen Pflanzen und Gräsern hatten wir zwischen den Seen auf einer Länge von 500 m  abgesteckt. Hierbei mussten die Jugendlichen in ihren Vereinsgruppen, ohne Betreuer, die Pflanzen mittels Bestimmungsbücher erkennen und richtig aufschreiben. In einem räumlich begrenzten Abschnitt des Baches am Mobipark Laupheim hatten die Jugendlichen dann noch die Aufgabe eine „Biotopkartierung“ zu erstellen, d.h. alle Strukturen des Geländes wurden von den Gruppen visuell erfasst und maßstabsgetreu aufgezeichnet. Zusätzlich war die biologische Gewässergüte und der Korpulenzfaktor einer vorgegebenen Fischart zu berechnen. Die Jugendlichen waren bei diesen Aufgaben auf sich alleine gestellt, unterstützend wurden sie von den Mitgliedern des Kompetenzteams gecoacht.

Bis zum Mittagessen waren die Wettkämpfe erfolgreich abgeschlossen und so konnte am Nachmittag und Abend wieder geangelt werden.

Am Samstagmorgen, nach dem Frühstück,  war für alle Jugendlichen Casting angesetzt. Jeder Jugendliche hatte 10 Würfe auf die Tuchscheibe in der Disziplin Arenberg.

Die nächsten beiden Wettbewerbe verlangten von jedem jugendlichen Teilnehmer das Erkennen von 8 Tierarten die im und am Gewässer vorkommen. Auf Bildern und Fotos mussten in einer vorgegebenen Zeit von 2,0 Minuten Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere erkannt und  aufgeschrieben werden.

Auch das Erkennen von 8 Wasserinsekten wurde von jedem Jugendlichen ebenfalls in der Zeit von 2,0 Minuten anhand von detailgenauen Bildern und Präparaten gefordert. Der gesamte „Wettkampf“ während des Jugendlagers diente der Ermittlung der Vereins- und Einzelwertungen.

Der besonders an diesem Tag eng gesetzte zeitliche Ablauf von drei Wettbewerben stellte Jugendliche sowie auch die Betreuer und das Kompetenzteam vor eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.

Der „Wettbewerbswille“ und die hervorragende Disziplin der Jugendlichen machte es uns, vom Organisationsteam, sehr leicht.

Bis zum Mittag hatten wir die Wettkämpfe erfolgreich abgeschlossen und so konnten die Jugendlichen am Nachmittag wieder zum Angeln.

Für das Kompetenzteam ging dann die Arbeit richtig los. Alle Gruppenwettbewerbe, wie Pflanzenparcours, die Biotopkartierung und Berechnungen sowie die Einzelwettbewerbe wie das Casting und die Tiererkennungen mussten ausgewertet  werden. Dies erfolgte in langjährig bewährter und kollegialer Weise, so dass am Abend bereits die Wertung feststand. Dies sollte aber bis zur Siegerehrung zum nächsten Tag für die Jugendlichen ein Geheimnis bleiben.

Karin Nowak vom Landesfischerverband, Sekretariat, ein gern gesehener Gast besuchte uns am Samstagnachmittag.

Sonntagfrüh konnte wieder ab 4:20 Uhr geangelt werden. Nach dem Frühstück war dann gemeinsames Abbauen angesagt. Bis um 12:00 Uhr war der Zeltplatz geräumt, so dass pünktlich nach dem Mittagessen mit der Siegerehrung begonnen werden konnte.

Bei den Jugendlichen und auch bei den Betreuern war die Spannung natürlich sehr hoch.

Zuerst erfolgte aber noch die Abschluss- und Dankesrede an die Gastgeber und an alle weiteren Unterstützer und Helfer durch das Kompetenzteam. Dann konnte es endlich mit der Vereinswertung losgehen:

Der FV Kiebingen siegte mit 578 Punkten, vor dem FV Wangen mit 536 Punkten. Den dritten Platz erkämpfte sich der FV Ermstal mit 520 Punkten. Damit konnte der FV Kiebingen den Wanderpokal in Empfang nehmen.

In der Einzelwertung holte sich Bäurle Jakob aus dem FV Kiebingen mit 634,3 Punkten den ersten Platz. Zweitplatzierter wurde Jannis Mühl vom FV Kiebingen mit 634,0 Punkten. Der dritte Platz mit 631,5 Punkten ging an Maximilian Müller, ebenfalls FV Kiebingen. Sie alle durften sich über einen Pokal und einen Sachpreis freuen.

Den Mädchenpokal für das bestplatzierte Mädchen errang Manuela Welser vom KSFV Biberach. Alle übrigen Teilnehmer durften sich über Sachpreise für ihre erfolgreiche Teilnahme freuen.

Geangelt wurde natürlich auch. Die Teilnehmer fingen an den 4 Tagen insgesamt

17 Fische wie Karpfen, Rotaugen, Barsche und Rotfedern mit einem Gesamtgewicht von 9,469 kg gefangen. Der größte gefangene Fisch war eine Brachse mit 4525 Gramm.

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass Verbandsjugendlager 2019 in Obersulmetingen hatte einen sehr hohen Spaßfaktor. Die Harmonie zwischen den einzelnen Gruppen und Vereine war hervorragend. Das außergewöhnliche Engagement der Jugendlichen bei allen Wettbewerben war bemerkenswert. Ein großes Lob an alle Jugendleiter und Betreuer aus den Vereinen für ihre geleistete Jugendarbeit.

Für das Kompetenzteam Jugend Bezirk Südwürttemberg

Bernhard Scherer