Rückblick Bezirkstag 2019 in Südbaden

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LFVBW Bezirkstag Südbaden 2019 (© LFVBW)
LFVBW Bezirkstag Südbaden 2019 (© LFVBW)2

23.11.2019 Neuried-Ichenheim

Rund 70 Verbandsmitglieder aus Südbaden konnte unser Bezirksvorsitzender Gérard Arnold beim diesjährigen Bezirkstag im Gasthof Schwanen in Ichenheim begrüßen. Nach der Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit ging es gleich mit einem Fachvortrag los.

„Die Schwarzwaldbachforelle – eine autochthone Population?“

Geschäftsführer und Verbandsbiologe Ingo Kramer informierte über umfangreiche ökologische und genetische Untersuchungen in drei vom LFVBW gepachteten Bächen am Feldberg. Dabei kamen interessante Erkenntnisse über den Status der dortigen Bachforellenpopulation zum Vorschein. Im Zentrum der Untersuchungen stand die Beantwortung der Frage, ob und in wie weit der dortige Forellenstamm ursprünglich ist und nicht genetisch durch Besatzmaßnahmen verfälscht wurde.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass es sich hier tatsächlich noch um drei autochthone (ursprüngliche) Bachforellenstämme handelt, die sich sogar zudem noch klar genetisch voneinander unterscheiden. Solche selbstreproduzierenden Bestände sind durch die natürliche Selektion über viele Generationen optimal an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst. Ingo Kramer machte in seinem Schlussfazit klar, dass zum Schutz solcher autochthonen Fischpopulationen auch kein Besatz getätigt werden darf, um eine genetische Durchmischung zu verhindern.

Als weiterer Tagesordnungspunkt (TOP) folgten Berichte der Mitglieder des Bezirksvorstandes. Dabei entwickelten sich unter anderem beim Thema der Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gewässer und Fische, interessante Diskussionen mit den sehr aufmerksamen Teilnehmern aus ganz Südbaden.

Claudio Schill wurde nicht Müde, die immer neuen Herausforderungen wie Fischkrankheiten, Wassermangel und viele mehr anzusprechen und Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Igor Kos informierte über aktuelle Entwicklungen bei der Ausbildung zur Fischerprüfung und der Zusammenarbeit mit der Firma Fishing-King in diesem Bereich. Im Anschluss an die Berichte folgte die einstimmige Entlastung des Bezirksvorstandes.

Beim TOP „Aktuelles aus der Verbandsarbeit“ wurde die Nase als Fisch des Jahres 2020 vorgestellt. Die Lachszucht in Oberwolfach wird derzeit mit Hilfe der LEADER-Förderung und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Oberwolfach um das „Informationszentrum Lachszucht Wolftal“ erweitert.

Es befindet sich gerade in der Bauphase. Nach dem Diebstahl von 10 zurückgekehrten Lachsen (Elterntiere aus dem Fischpass Iffezheim) aus der Lachszucht Obenheim (Elsass) wird nun versucht, aufsteigende Lachse im Fischpass Willstätt (Kinzig) und auch in Iffezheim zu fangen. Hier gilt insbesondere dem örtlichen Angelsportverein in Willstätt und seinen Mitgliedern ein besonderer Dank für deren großes ehrenamtliches Engagement.

Das Regierungspräsidium Freiburg hat auf 1,5 Kilometer der Kinzig bei Berghaupten Strukturverbesserungen durchgeführt. Ingo Kramer stellt die einzelnen Maßnahmen anhand eindrucksvoller Drohnenaufnahmen in der Vogelperspektive dar. Es wird ein Monitoring durchgeführt, um den Erfolg zu untersuchen. Am Ende wurden noch die bereits feststehenden Verbandstermine für 2020 bekannt gegeben.

Durch mehrere Wechsel im Bezirkspräsidium in 2019 und die kommissarische Ernennung der Nachfolger im laufenden Jahr waren Ergänzungswahlen bzw. die Bestätigung der neuen Amtsinhaber durch die Mitglieder notwendig. In Ihren Ämtern bestätigt wurden:

Patrick Schnurr als stellvertretender Bezirksvorsitzender sowie Bezirksreferent für Natur- und Artenschutz

Markus Greif als Bezirksreferent Angelfischerei

Raymond Vöstel als Kreisvorsitzender Waldshut

Tristan Müller als Kreisvorsitzender Breisgau Hochschwarzwald/ Freiburg.

In Kürze stellen wir hier die neuen Kollegen und ihre Aufgabengebiete vor.

Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr (HGEZG): Die Renaturierung der Murr schreitet voran

Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr (HGEZG)

Am 10. November fand die erste Weidenpflanzaktion entlang der Murr statt. Zum Auftakt versammelten sich zahlreiche Helfer in Backnang.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper bezeichnete in seiner Rede den Fluss als Lebensader und würdigte die Anstrengungen der Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr. Dank ihrer Unterstützung sowie auch der durch den Landesfischereiverband werde es gelingen, die Ufer ökologisch aufzuwerten und das Leben im Wasser vielfältiger zu gestalten.

Landrat Sigel konnte sich dem nur anschließen und sagte der Hegegemeinschaft eine finanzielle Beteiligung des Kreises bei der Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen zu. Auf den Umweltschutzgedanken der Angelvereine wies Reinhart Sosat, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg, hin: „Angeln war schon immer mehr als Fische fangen.“

Bei einem Gespräch zwischen Regierungspräsidium Stuttgart und dem Vorstand der Hegegemeinschaft im Sommer hatte sich ebenfalls eine fruchtbare Zusammenarbeit in Bezug auf zukünftige Renaturierungsmaßnahmen abgezeichnet, berichtete der beratende Biologe der Hegegemeinschaft Justin Guest: „Nur wenn die Umwelt intakt ist, gedeihen Fische.“ Die Mitglieder der Hegegemeinschaft und Flussmeister Heiko Lehmann wollen hierbei Hand in Hand zusammenarbeiten, um der Murr ihre Vielfalt zurückzugeben und das Ökosystem zu verbessern.

Im Anschluss an die Ansprachen verteilten sich die Helfer entlang des kompletten Flusses. Hunderte von Weiden konnten im Verlauf des Tages zwischen Murrhardt und Murr im Bereich zwischen Mittelwasserlinie und Niedrigwasserlinie gesteckt werden. Unterstützt wurden die Angler hierbei von Vertretern der lokalen Politik.

Das Wurzelwerk der Weiden ist sehr dicht. Im Wasser dienen sie zur Filterung des Feinsediments und bewirken zudem eine Strömungsänderung, was der Unterspülung des Ufers entgegenwirkt, wie Alexander Schaal vom Anglerverein Backnang und Umgebung e.V. erläutert.

Das dichte Wurzelsystem an Land stärkt die Uferbefestigung. Die Bäume üben noch weitere wichtige Funktionen aus. Einerseits dient das dichte Blattwerk der schnell wachsenden Laubgehölze der Flussbeschattung und somit der Kühlung des Wassers. Im vergangenen Sommer war etwa in Oberschöntal eine erschreckend hohe Wassertemperatur von 25 Grad gemessen worden.

Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr
Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr

Das dicht verzweigte Wurzelwerk wird ferner Kleintieren und Nährfischen Lebensraum bieten und zugleich als Rückzugsmöglichkeit für größere Fische dienen. Die bepflanzten Gebiete werden in einer Onlinekarte eingetragen, sodass nicht nur die beteiligten Vereine, sondern auch Flussmeister Lehmann einen Überblick hat.

Er wiederum wird, neben weiteren Renaturierungsmaßnahmen, an verschiedenen Stellen im Fluss Kies und Störsteine einbringen lassen, um zusätzliche Verwirbelungen zu schaffen, was ebenfalls der Wasserkühlung dient. Wenn all diese Maßnahmen umgesetzt sind führen sie zu mehr Lebensraum und Nahrung für alle Lebewesen im und am Wasser.

Laut Vlado Pajurin, Vorstandsmitglied der Hegegemeinschaft, wird die Weidenpflanzaktion jährlich wiederholt werden. Renaturierungsmaßnahmen müssen langfristig gesehen werden.

Die Hegegemeinschaft Einzugsgebiet Murr (HGEZG) hat sich folgende Ziele gesetzt:

–    bei den zuständigen Behörden mehr Gehör zu finden

–    eine vollständige Durchgängigkeit im gesamten Flusslauf für alle im Wasser lebenden Tierarten zu erreichen

–    bessere Strukturen und geeignetere Lebensbedingungen für den Makrozoobenthos und  Fische zu schaffen

–    Möglichkeiten der natürlichen Reproduktion zu schaffen bzw. zu erhöhen, indem Kieslaichplätze

angelegt und gepflegt werden

–    schädliche Temperatureinträge in den Hitzephasen durch eine Erhöhung der Beschattung am

Gewässers (Weidenbepflanzungsaktion) zu reduzieren

–    Sauerstoffeintrag und Selbstreinigungsprozesse im Gewässer durch mehr Struktur (Störsteine, u.a.) zu fördern

–    verschollene oder in ihrem Bestand gefährdete Fischarten wieder anzusiedeln bzw. zu schützen

wie z.B. den Aal, die Nase, die Äsche, die Bachforelle u.v.m.

–    in einer eigenen Fischzuchtanstalt phänotypische Bachforellen aus der Murr nachzuzüchten, um

den gefährdeten Bachforellenbestand zu stützen

–    Neozoen, wie die Schwarzmeer Grundeln oder den Amerikanischen Signalkrebs zurück zu drängen

bzw. auf ein für das Ökosystem verträgliches Maß zu reduzieren

–    eine abgestimmte Bewirtschaftung auf der gesamten Flusslänge zu gewährleisten

Naturschutzwarte-Seminar des LFVBW in den Rheinauen 2019

Rheinauen
Teilnehmer des Naturschutzwarteseminars (© Peter Schütz)
Teilnehmer des Naturschutzwarteseminars (© Peter Schütz)Naturschutz

Das Naturschutzwarteseminar des LFVBW hat sich in diesem Jahr mit den Auenlandschaften des Rheins nördlich von Karlsruhe befasst. 35 Teilnehmer aus den Reihen des LFVBW, des Badischen Sportfischerverbands und der IG Angelfischerei Hardt sowie fünf Referenten evaluierten die überragende Bedeutung der Auen mit deren Ökosystemfunktionen und Erhaltung der Biodiversität. Die Veranstaltung wurde von allen Teilnehmern ausnahmslos als lehrreich und sehr wertvoll beurteilt. Im kommenden Jahr 2020 soll die Bodenseeregion im Mittelpunkt stehen.

Herr Professor Dr. Emil Dister (ehem. Leiter des WWF Aueninstituts und Professor am Institut für Geographie und Geoökologie am KIT) gab eine sehr anschauliche Einführung in die Auen-Ökologie und führte anschließend eine Exkursion in das Elisabethenwört. Die Auengebiete entlang des Rheins wurden seit Tulla ab dem Jahr 1817 immer weiter dezimiert und heute kommen nur noch kleinräumige, bereits gestörte Auenwälder entlang des Rheins vor. Umso wichtiger ist der Schutz dieser Restvorkommen.

Am zweiten Tag gab Herrn Dr. Frank Hartmann (Fischereireferent RP Karlsruhe) einen Ausblick auf die Fischfauna des Rheins. Neben den Problemen, wie die mangelnde Durchgängigkeit insbesondere für Wanderfische, zeigte Herr Dr. Hartmann aber auch Entwicklungsmöglichkeiten auf, wenn Fachleute hartnäckig zusammenarbeiten, mit dem Ziel des Erhalts und der Entwicklung naturnaher Gewässersysteme mit ihrer heimischen Fischfauna. Die Fischfauna sollte aber auch weiterhin genutzt werden können, da wir nur Natur nachhaltig schützen können, wenn wir diese auch nutzen dürfen.

Herr Manuel Ulrich (RP Karlsruhe) brachte die Teilnehmer zum Thema Retentionsraum Elisabethenwört auf den aktuellen Stand. Das Elisabethenwört soll in der Zukunft zum Hochwasserschutz wieder an den Rhein angebunden werden. Da das durch eine Dammrückverlegung erfolgen soll, könnte eine Fläche von mehr als 400 ha wieder regelmäßig bei Hochwasser geflutet werden. Hier könnte wieder eine „natürliche“ Auenlandschaft entstehen und der LFVBW begüßt diese einzigartige Chance einer Auenrenaturierung am Rhein in Baden-Württemberg.

Die Arbeit der KABS e.V. zur Stechmückenbekämpfung stellte Herr Daniel Hoffman vor und machte unmissverständlich klar, dass viele kritische Medienberichte in der Vergangenheit nicht der Wirklichkeit entsprechen. Die Mückenbekämpfung der KABS mit dem BTI tötet vielmehr gezielt Stechmücken im Larvenstadium ab und hat – wenn richtig ausgebracht – kaum Auswirkungen auf andere Tiergruppen. Anwohner am Rhein vertrauen seit vielen Jahrzehnten auf die unverzichtbare Dezimierung von Mückenplagen durch die KABS.

Last but not least dozierte Herr Dr. Chris Chucholl (Eco Surv) über den Kaliko-Krebs im Rhein, der nicht nur heimische Krebsarten verdrängt, sondern, auf Grund seiner schnellen Generationsfolge, auch bereits andere Invasive Arten, wie den Kamber-Krebs, dezimiert. Der Kaliko-Krebs stellt eine sehr ernste Bedrohung für die aquatischen Lebensräume des Rheins und seiner Zuläufe dar.

An alle Referenten und Teilnehmer richtet der Landesfischeiverband Baden-Württemberg e.V. seinen herzlichen Dank!

Über die Örtlichkeiten und den zeitlichen Ablauf des Naturschutzwarteseminars 2020 werden wir Sie auf unserer Webseite in Kürze informieren.

Hier finden Sie Links zur weiterführenden Literatur und zu interessanten Webseiten:

Potenziale zur naturnahen Auenentwicklung (2018) PDF

Biodiversität der Flussauen in Deuschland (BFN Shop)

IZW Tagungsband Dr. Hartmann 2011

Der Rückhalteraum Elisabethenwört

Hier kommen Sie auf die Webseiten der KABS

Flusskrebse Handreichung Fischereiforum Dr. Chucholl 2017

 

PETA-Hetzkampagne auf deren Homepage gegen Angler

Angler_Peta

Tipps, wie Sie sich bei einem Zusammentreffen mit PETA-Anhängern verhalten können:

Derzeit hat die selbsternannte Tierrechtsorganisation PETA auf ihrer Homepage Anleitungen, falls Angler am Wasser angetroffen werden. Hierzu stehen wir im engen Kontakt mit unserem Bundesverband, dem DAFV. Der DAFV hat nun am 16.08.2019 bei der Staatsanwaltschaft Berlin Strafanzeige wegen Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, Volksverhetzung und weiterer Tatbestände gestellt.

Wie soll sich nun ein Angler verhalten, wenn er mit PETA-Anhängern zusammentrifft und diese nach den PETA-Anleitungen handeln?

Nachfolgend daher die besten Tipps, wie Sie sich in einer solchen Situation verhalten sollten:

1.

Wenn Sie von einem PETA-Anhänger nach einem gültigen Fischereischein gefragt werden: fragen Sie diesen PETA-Anhänger danach, woher er seine Berechtigung den Fischereischein zu kontrollieren ableitet. Den Fischereischein kontrollieren darf nämlich nur die Polizei, die staatlichen Fischereiaufseher sowie der Fischereirechtsinhaber und dessen hierzu Beauftragte. Sollte der PETA-Anhänger sich als Fischereiaufseher ausgeben, sollte sofort die Polizei verständigt werden, da hier dann eine Amtsanmaßung vorliegen dürfte – strafbar nach § 132 StGB mit Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren.

2.

Wenn ein PETA-Anhänger Sie darüber informieren möchte, dass Fische ein Sozialleben haben und schlau sind, kann diesem PETA-Anhänger erklärt werden, dass man selbst eine fundierte Ausbildung absolviert und die Fischerprüfung erfolgreich abgelegt habe und man deshalb mit Sicherheit bessere Kenntnisse darüber habe, wie schlau Fische sind und welches Sozialleben diese haben.

3.

Sollte ein PETA-Anhänger in der Nähe des Anglers Kieselsteine ins Wasser werfen, stellt dies eine strafbare versuchte Nötigung des Anglers dar; sollte es dem PETA-Anhänger gelingen, den Angler dadurch zum Verlassen des Angelplatzes zu veranlassen, läge sogar eine vollendete Nötigung des Anglers vor. In einem solchen Fall sollte ebenfalls sofort die Polizei geholt werden, da eine Nötigung nach § 240 StGB mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird.

4.

Sollte ein PETA-Anhänger, wie auf der PETA-Homepage empfohlen, versuchen „die gefangenen Fische zu retten“, so kann darunter nur verstanden werden einem Angler die gefangenen Fische wegzunehmen und diese wieder ins Wasser zu werfen. Nachdem die gefangenen Fische aber im Eigentum des Anglers stehen, stellt dies einen Diebstahl dar. Auch in diesem Fall ist sofort die Polizei zu informieren, da ein Diebstahl gemäß § 242 StGB mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe bestraft wird. Auch der Versuch eines Diebstahls ist strafbar: selbst, wenn ein PETA-Anhänger auch nur versucht einem Angler den gefangenen Fisch wegzunehmen, um ihn wieder ins Wasser zu werfen, stellt dies eine Straftat dar.

5.

Falls Sie von einem PETA-Anhänger gefilmt werden, sollte der PETA-Anhänger unmissverständlich darauf hingewiesen werden, dass solche Aufnahmen nur mit Zustimmung des Aufgenommenen gefertigt werden dürfen und diese Zustimmung ausdrücklich nicht erteilt wird und es sollte verlangt werden, dass diese Aufnahme sofort unterbleibt. Kommt der PETA-Anhänger dieser Aufforderung nicht nach, sollte ebenfalls unverzüglich die Polizei hinzugeholt werden.

LFVBW Verbandsjugendlager 2019 in Obersulmetingen

Verbandsjugendlager 2019

Verbandsjugendlager

Das Jugendlager des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg fand in diesem Jahr vom 20.06.- 23.06.2019 am Risskiessee Nord in Laupheim Obersulmetingen statt.

Der Fischereiverein Obersulmetingen e.V. hatte uns dieses Jahr als ausrichtender Verein an sein Pachtgewässer eingeladen.

Der Zeltplatz wurde von der Wassersportgruppe Obersulmetingen (Elmar Dehler) freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Die Stromversorgung bekamen wir von dem WSCL (Windsurfing-Club Laupheim eV 1979.

So reisten an Fronleichnam insgesamt 10 Vereine aus dem Baden Württemberg mit insgesamt 63 Jugendlichen und 38 Betreuern an. Teilnehmende Vereine waren der FV Kiebingen, FV Wangen, FV Laupheim, FV Munderkingen, KSFV Biberach und der KFV Freudenstadt, FV Ermstal, FNV Forelle Albstadt, ASV Sindelfingen und der FV Geislingen. Der ausrichtende Verein war aus organisatorischen Gründen bereits Tage zuvor beschäftigt und hatte die WC- und Sanitäreinrichtungen und das Versorgungszelt aufgebaut.

Von den eingetroffenen Gastvereinen wurden zunächst ihre Vereinszelte aufgestellt. Dann erfolgte die Anmeldung sowie die Einteilung der Vereine in den organisatorischen Lagerablauf, d.h. die Jugendlichen werden in die Reinigungsdienste wie Gemeinschaftszelt, Waschplatz und WC mit eingebunden.

Für die Verpflegung sorgte, wie seit vielen Jahren bestens bewährt, das Küchenteam um Christian Ege.

Nach dem gemeinsamen Abendessen erfolgte die Begrüßung durch den 2.Vorsitzenden des FV Obersulmetingen Martin Heinz und das Kompetenzteam Jugend des Bezirks Südwürttemberg Bernhard Scherer, Matthias Straub, Wolfgang Weiblen, Erwin Schädler und Uli Junghans.

Nach der Begrüßung durften die Jugendlichen mit ihren Betreuern an den Seen Risskiessee Nord und Süd bis um 22:30 Uhr angeln.

Am Freitagmorgen, nach dem Frühstück, sollten die Jugendlichen in ihren Vereinsgruppen verschiedene Aufgaben absolvieren. Dabei wurde den Jugendlichen neben der Angelfischerei, ein breites fundiertes Fachwissen über das Gesamtspektrums Gewässer vermittelt.

Ein Parcours mit insgesamt 30 vorkommenden Pflanzenarten, bestehend aus Bäumen und Sträuchern, krautigen Pflanzen und Gräsern hatten wir zwischen den Seen auf einer Länge von 500 m  abgesteckt. Hierbei mussten die Jugendlichen in ihren Vereinsgruppen, ohne Betreuer, die Pflanzen mittels Bestimmungsbücher erkennen und richtig aufschreiben. In einem räumlich begrenzten Abschnitt des Baches am Mobipark Laupheim hatten die Jugendlichen dann noch die Aufgabe eine „Biotopkartierung“ zu erstellen, d.h. alle Strukturen des Geländes wurden von den Gruppen visuell erfasst und maßstabsgetreu aufgezeichnet. Zusätzlich war die biologische Gewässergüte und der Korpulenzfaktor einer vorgegebenen Fischart zu berechnen. Die Jugendlichen waren bei diesen Aufgaben auf sich alleine gestellt, unterstützend wurden sie von den Mitgliedern des Kompetenzteams gecoacht.

Bis zum Mittagessen waren die Wettkämpfe erfolgreich abgeschlossen und so konnte am Nachmittag und Abend wieder geangelt werden.

Am Samstagmorgen, nach dem Frühstück,  war für alle Jugendlichen Casting angesetzt. Jeder Jugendliche hatte 10 Würfe auf die Tuchscheibe in der Disziplin Arenberg.

Die nächsten beiden Wettbewerbe verlangten von jedem jugendlichen Teilnehmer das Erkennen von 8 Tierarten die im und am Gewässer vorkommen. Auf Bildern und Fotos mussten in einer vorgegebenen Zeit von 2,0 Minuten Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere erkannt und  aufgeschrieben werden.

Auch das Erkennen von 8 Wasserinsekten wurde von jedem Jugendlichen ebenfalls in der Zeit von 2,0 Minuten anhand von detailgenauen Bildern und Präparaten gefordert. Der gesamte „Wettkampf“ während des Jugendlagers diente der Ermittlung der Vereins- und Einzelwertungen.

Der besonders an diesem Tag eng gesetzte zeitliche Ablauf von drei Wettbewerben stellte Jugendliche sowie auch die Betreuer und das Kompetenzteam vor eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.

Der „Wettbewerbswille“ und die hervorragende Disziplin der Jugendlichen machte es uns, vom Organisationsteam, sehr leicht.

Bis zum Mittag hatten wir die Wettkämpfe erfolgreich abgeschlossen und so konnten die Jugendlichen am Nachmittag wieder zum Angeln.

Für das Kompetenzteam ging dann die Arbeit richtig los. Alle Gruppenwettbewerbe, wie Pflanzenparcours, die Biotopkartierung und Berechnungen sowie die Einzelwettbewerbe wie das Casting und die Tiererkennungen mussten ausgewertet  werden. Dies erfolgte in langjährig bewährter und kollegialer Weise, so dass am Abend bereits die Wertung feststand. Dies sollte aber bis zur Siegerehrung zum nächsten Tag für die Jugendlichen ein Geheimnis bleiben.

Karin Nowak vom Landesfischerverband, Sekretariat, ein gern gesehener Gast besuchte uns am Samstagnachmittag.

Sonntagfrüh konnte wieder ab 4:20 Uhr geangelt werden. Nach dem Frühstück war dann gemeinsames Abbauen angesagt. Bis um 12:00 Uhr war der Zeltplatz geräumt, so dass pünktlich nach dem Mittagessen mit der Siegerehrung begonnen werden konnte.

Bei den Jugendlichen und auch bei den Betreuern war die Spannung natürlich sehr hoch.

Zuerst erfolgte aber noch die Abschluss- und Dankesrede an die Gastgeber und an alle weiteren Unterstützer und Helfer durch das Kompetenzteam. Dann konnte es endlich mit der Vereinswertung losgehen:

Der FV Kiebingen siegte mit 578 Punkten, vor dem FV Wangen mit 536 Punkten. Den dritten Platz erkämpfte sich der FV Ermstal mit 520 Punkten. Damit konnte der FV Kiebingen den Wanderpokal in Empfang nehmen.

In der Einzelwertung holte sich Bäurle Jakob aus dem FV Kiebingen mit 634,3 Punkten den ersten Platz. Zweitplatzierter wurde Jannis Mühl vom FV Kiebingen mit 634,0 Punkten. Der dritte Platz mit 631,5 Punkten ging an Maximilian Müller, ebenfalls FV Kiebingen. Sie alle durften sich über einen Pokal und einen Sachpreis freuen.

Den Mädchenpokal für das bestplatzierte Mädchen errang Manuela Welser vom KSFV Biberach. Alle übrigen Teilnehmer durften sich über Sachpreise für ihre erfolgreiche Teilnahme freuen.

Geangelt wurde natürlich auch. Die Teilnehmer fingen an den 4 Tagen insgesamt

17 Fische wie Karpfen, Rotaugen, Barsche und Rotfedern mit einem Gesamtgewicht von 9,469 kg gefangen. Der größte gefangene Fisch war eine Brachse mit 4525 Gramm.

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass Verbandsjugendlager 2019 in Obersulmetingen hatte einen sehr hohen Spaßfaktor. Die Harmonie zwischen den einzelnen Gruppen und Vereine war hervorragend. Das außergewöhnliche Engagement der Jugendlichen bei allen Wettbewerben war bemerkenswert. Ein großes Lob an alle Jugendleiter und Betreuer aus den Vereinen für ihre geleistete Jugendarbeit.

Für das Kompetenzteam Jugend Bezirk Südwürttemberg

Bernhard Scherer