Ausbilderweiterbildung 15.6.24 Mühlacker

Ausbilderfortbildung-2024-web-

Die zweite turnusmäßige Ausbilderweiterbildung des LFVBW unter Leitung des Fachreferenten Karl Geyer fand dieses Jahr am 15.06. in Mühlacker statt.

Mit Freude konnten Dr.Frank Hartmann mit seinem Kollegen Patrick Bartolin vom RP Karlsruhe begrüßt werden. Gleichwohl wurden auch Wolfgang Kämmerle und Igor Kos begrüßt.

Dr.Hartmann stellte erfreut fest, daß der Einladung doch zahlreich Folge geleistet wurde.

Eingangs seines Berichtes nahm er Bezug auf die erst kürzlich aktuelle Hochwassersituation, welche ihm auch die hervorragende Zusammenarbeit mit THW und Vereinen zeigte. Insbesondere die Hege, in diesem Fall konkret die Fischnacheile beim/nach Hochwasser, sind wichtige Bestandteile. Beispielhaft hob er den ASV Linkenheim hervor, der durch Projekte und Artenschutzmaßnahmen engen Kontakt zum RP hält.

Die zunehmende unabwendbare Digitalisierung erfordert die Änderung und Anpassung der Ausbildung der Ausbilder. Wenn Online-(frei von Zeit + Raum) seine Vorteile bieten mag, verbirgt sich dort doch das Problem der Kommunikation. Die Alternative, Präsenzkurs, fordert modern ausgebildetes Personal und Material. Der Praxistag, hat inhaltliche verbindliche Vorgaben, die in der Ausführung anzuwenden sind, Dafür steht die Ausbildungsverordnung.

Fischerei ist Naturschutz! Und Naturschutz findet durch Präsenz am Wasser statt.

Nach einer kurzen Pause stellte sich Wolfgang Kämmerle vor.

-Sternzeichen Fische, ißt Fischstäbchen, sonst keinen Bezug zum Angeln

Als Selbstständiger in der Thematik „Methodik und Didaktik der Ausbildung“ wurde ein sehr anspruchsvolles Themengebiet eröffnet. Sein Leitmotiv die Ausbildung besser und verständlicher gestalten zu können ist in erster Linie die Ausbildung der Ausbilder. Der erfolgreiche Unterricht unterliegt vielen kleinen Einzelfaktoren die so individuell sind wie die Auszubildenden als auch der Ausbilder. In der Kürze der Zeit konnte logischerweise nur an der Oberfläche gekratzt und ein Überblick angezeigt werden.

Nach einer weiteren kurzen Pause ein neues Thema.

Igor Kos, Südbaden, Bezirksreferent für Vorbereitungslehrgänge mit Fischerprüfung
erklärte die Neuerungen und Änderungen zur Fischerprüfung. Es sind einige Änderungen in den Anmeldeformularien und auch in der Abwicklung eines Lehrgangs zu beachten.
Mit Nachdruck wies er auf die Verwendung von vorgeschriebenen Unterrichtsmaterialien hin, die verpflichtend zu verwenden sind.

Er bemängelte die unterschiedlichen Ausführungen des Praxistages und verwies auf die verbindliche Ausbildungsverordnung, als auch auf den Leitfaden für den Praxistag, welcher auch Kontrollen ermöglicht.

Er gab bekannt, dass in Abstimmung mit dem Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz ein neuer Fragekatalog mit neuen Prüfungsfragen ab Juli 2024 in Umlauf kommt.
Die Anwendung der Neuerungen sind ab dem Herbstkurs mit neuem Fragekatalog anzuwenden.

Moderator Karl Geyer, der diesen informativen Tag gestaltete, beendete diese Weiterbildung der Ausbilder mit der Bekanntgabe, daß er in seiner Funktion als Fachreferent für Vorbereitungslehrgänge mit Fischerprüfung nicht länger zur Verfügung stehen wird.

Der frühe Felchen verpasst den Wurm? Folgen der Klimakrise für die ersten Lebensstadien der Bodenseefelchen

Bilder (FFS)

Pressemitteilung
der Fischereiforschungsstelle
des Landwirtschaftlichen Zentrums
Baden-Württemberg (LAZBW)

01.07.2024

Der frühe Felchen verpasst den Wurm? Folgen der Klimakrise für die ersten Lebensstadien der Bodenseefelchen

Der Felchenbestand im Bodensee-Obersee brach in den letzten Jahren dramatisch ein. Unter anderem um die natürliche Reproduktion wieder anzukurbeln, ist die Felchenfischerei in diesem Seeteil deshalb für drei Jahre eingestellt. Mit immer neuen Temperaturrekorden sorgt die Klimakrise nun aber für neue Sorgenfalten.

Denn im tiefen Wasser, wo sich die Eier der Blaufelchen entwickeln und die Larven schlüpfen, überschreiten die Wassertemperaturen bereits heute Werte, die ursprünglich erst für das Jahr 2040 prognostiziert wurden. Auch im Flachwasser, wo die Gangfische laichen, ist es heute rund ein Grad wärmer als üblich. Ist diese Erwärmung für die Larven der Kälte-liebenden Felchen möglichweise schon zu viel?

Um dieser Frage nachzugehen, wurde im Rahmen eines größeren Forschungsprojektes (https://www.rtg-resilience.uni-konstanz.de/) von der Fischereiforschungsstelle aus Langenargen und der Universität Konstanz der Einfluss der Wassertemperatur auf die Eientwicklung und die frühe Larvalphase der Felchen untersucht. Zu diesem Zweck wurden die Eier und Larven von Blaufelchen und Gangfischen bei drei verschiedenen Wassertemperaturen aufgezogen, die sowohl die natürliche Temperatur, als auch durch die Klimakrise erwärmte Bedingungen nachahmten.

Die Resultate geben wenig Anlass zur Entwarnung. Erwartungsgemäß schlüpfen Felchenlarven bei höheren Temperaturen deutlich früher, also nicht wie üblich im Februar, sondern vielleicht schon Ende Januar. Dieser „Frühstart“ kann sich als problematisch erweisen, weil zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich noch nicht ausreichend Futterorganismen vorhanden sind. Außerdem stieg die Sterblichkeit der Eier, denn je wärmer das Wasser, desto stärker ist ihr Befall mit Mikroorganismen. Für die Larven, die dennoch erfolgreich schlüpfen, geht der Überlebenskampf weiter. Hierbei hilft ihnen normalerweise ein kleiner eingebauter Nahrungsvorrat, der sogenannte Dottersack. Doch bei höheren Temperaturen verbraucht sich dieser überproportional schnell – was wiederum die Überlebenswahrscheinlichkeit verringert.

Was wird also aus den Felchen im immer wärmer werdenden Bodensee? Fische können sich innerhalb gewisser Grenzen an neue Umweltbedingungen anpassen. Allerdings erfolgen die durch die Klimakrise verursachten Veränderungen aus erdgeschichtlicher Sicht derart schnell, dass die natürliche Anpassungsfähigkeit oft nicht Schritt halten kann. Umso wichtiger ist es, dass der Mensch unter diesen Bedingungen Hilfestellungen gibt, um eine natürliche Anpassung soweit wie möglich zu begünstigen. Im Fall der Felchen wird dies durch die gezielte Aufzucht von größeren Besatzlarven versucht, die die kritischen ersten Lebenswochen behütet und kühl in der Zucht „überspringen“ und anschließend auch kürzere Hungerphasen vielleicht besser überstehen. Erholt sich dank dieser Maßnahme sowie der fischereilichen Schonung der Felchenbestand, wäre das ein bedeutender Schritt in Richtung Klimaanpassung des Bodensees. Denn die Felchen sind nicht nur ein Wahrzeichen der Bodenseeregion und eine geschätzte Delikatesse: Als Leitart des Freiwassers sind sie gleichzeitig von immenser Bedeutung für das Funktionieren und die Widerstandsfähigkeit des gesamten Ökosystems.

Bildunterschrift

(von links nach rechts: Felcheneier zeigen ausgeprägten Augenpunkten; frisch geschlüpfte Felchenlarven mit vollen, prallen Dottersäcken; ein erwachsener Brotfisch – der Felchen); Bilder (FFS)

Weitere Informationen

Barnaby John Roberts, Christoph Chucholl, Alexander Brinker: Coldwater, stenothermic fish seem bound to suffer under the spectre of future warming, Journal of Great Lakes Research, Volume 50, Issue 3, 2024.

Die Studie ist unter folgendem Link öffentlich verfügbar:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S038013302400090X

Anhörung zum Kormoranmanagement – Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen

Die Sitzung des Umweltausschusses im Bundestags kann über folgenden Link gestreamt werden: Link zur Mediathek

Pressemitteilung: Kormoranmanagement – Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen

DAFV-Kormorane- Barben_Silvio_Heidler

Am 26.06 2024 tagte der Umweltausschuss des Bundestages, um über den kürzlich verabschiedeten Antrag „Kormoranmanagement – Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen” (BT-Drs. 20/10619) zu diskutieren:

Juniblues

Nein, der Monat Juni hat es nicht gut mit uns Anglern gemeint. Hochwasser hat viele geplante Angeltouren unmöglich gemacht. Straßensperrungen verhinderten lange Zeit dass man an unsere Flüsse und ihre Altarme gelangen konnte. Die Erfolgsaussichten wären wahrscheinlich so oder so gering gewesen.

Befischbar war hingegen die Mehrzahl der Seen. Besonders die großen wie der Bodensee oder  diverse Alpenseen. Barsche und Hechte sind auch hier zahlreich vertreten. Hinzu kommen noch Felchen und Seesaiblinge. Am besten sind sie vom Boot aus zu beangeln. Aber dort wo das Untergrund schnell abfällt lohnt auch ein Versuch vom Ufer.

Ein sehr seltener Fall von Kältefieber – Heimische Bachforellen bekämpfen Klimakrankheit mit gezieltem Aufenthalt in kaltem Wasser

Pressemitteilung

der Fischereiforschungsstelle

des Landwirtschaftlichen Zentrums

Baden-Württemberg (LAZBW)

14.06.2024

 

Normalerweise begegnet der menschliche Körper, aber auch viele Tiere, Krankheitserregern mit einer Fieberreaktion. Doch was machen Fische, wenn sie krank werden? Denn diese Tiere sind ja wechselwarm, d.h. ihre Körpertemperatur passt sich direkt der Umgebungstemperatur an. Spannenderweise reagieren auch Fische auf viele Krankheiten mit einer Erhöhung ihrer Körpertemperatur, indem sie aktiv wärmere Wasserbereiche aufsuchen. Was aber passiert, wenn die Fische nun in Zeiten der Klimakrise mit wärmebegünstigten Krankheiten konfrontiert werden, bei denen das oben beschriebene Verhalten die Krankheit eher verschlimmern würde?

Genau diese Frage stellte sich die Fischereiforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg, die seit Jahren intensiv die Auswirkungen des Klimawandels auf Fischkrankheiten untersucht. Vereinzelte Beobachtungen im Freiland hatten die Vermutung nahegelegt, dass sich kranke Fische durch gezieltes Aufsuchen kühler Gewässerbereiche selbst therapieren könnten.

Zur Überprüfung dieser These konstruierten Wissenschaftler spezielle Versuchsbecken, in denen verschiedene Temperaturbereiche gezielt einstellbar waren. Die Hälfte der Versuchsfische wurde dann mit einem Parasiten infiziert, der in den vom Klimawandel erhitzten Gewässern Baden-Württembergs zunehmend große Schäden in den Bachforellenbeständen anrichtet. Die andere Hälfte der Fische war frei von diesen Parasiten und diente somit als Kontrolle. Zunächst wurden alle Forellen bei 14°C gehalten, um gleiche Ausgangsbedingungen zu schaffen. Danach wurden für beide Gruppen in den Versuchsbecken übergangslos unterschiedliche Temperaturbereiche von kühlen 13°C bis warmen 16°C angeboten, zwischen welchen die Forellen frei hin und her schwimmen konnten.

Das Ergebnis der Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht ist, war eindeutig: Die infizierten Forellen schwammen aktiv zu den Bereichen mit kälterem Wasser und blieben dort, während die Kontrollfische im warmen blieben. Die Autoren der Arbeit, die Wissenschaftler Ros und Brinker, folgern daraus, dass die Forellen durch Bevorzugung kalten Wassers und der damit einhergehenden Abkühlung (engl. chill behaviour) die Krankheit bekämpfen. Bachforellen ändern also aktiv ihr Verhalten und begeben sich selbstbestimmt in eine Kältetherapie, um die Auswirkungen des Krankheitserregers zu mildern. Diese Beobachtung ist eine kleine Sensation, denn dieses seltene Verhalten wurde im Tierreich bisher noch nie bei einer durch den Klimawandel verursachten Krankheit beobachtet.

Die Studie zeigt, wie wichtig eine hohe Durchwanderbarkeit unserer Flüsse ist: Kranke Fische müssen aktiv kühlere Bereiche aufsuchen können. Nur so können sie sich bestmöglich vor dem Klimawandel oder dessen negativen Auswirkungen schützen und gesunde Bestände erhalten. Denn der Sprung ins kühle Nass im Sommer scheint nicht nur uns Menschen gut zu tun, sondern auch den Fischen unter der Wasseroberfläche.

Abbildung: Der PKD-Parasit braucht zwei Wirtsorganismen um seinen Lebenszyklus zu vollenden: Bachforellen (links) und Moostierchen (rechts). Während infizierte Moostierchen im wörtlichen Sinn festsitzen, können sich die Forellen durch Aufsuchen kühler Gewässerbereiche aktiv selbst therapieren.

 

Weitere Informationen

Die Studie ist unter folgendem Link öffentlich verfügbar:

https://rdcu.be/dKBTY

 

Das Fischmobil in Dittigheim

Zum Dittigheimer Dorffest 2024 fand das Fischmobil des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg erstmals den Weg in die nördliche Abgelegenheit des Landes, was der ASV Dittigheim langfristig vorbereitet hatte.
Zahlreiche Besucher des Dorffestes nutzten die Gelegenheit die ausgestellten Exponate in aller Ruhe zu betrachten und fanden in Ingabritta Hormann und Malte Seibold diejenigen, welche sachkundig und umfänglich alle Fragen beantworteten.
Viele der Jugendlichen konnten durch praktische Wurfübungen den Castingsport kennenlernen und dafür begeistert werden.

Klausurtagung 8 und 9. Juni 2024

Neue Aufgaben

haben die Teilnehmer der 2-tägigen LFV-BW-Klausurtagung in Bad Boll vom 8. bis 9. Juni 2024 für den Verband ausgearbeitet und definiert.

Nach längerer Pause wurde wieder ein Zusammentreffen der Funktionäre organisiert, um gemeinsam über die Belange des Verbandes und der Mitglieder zu diskutieren. Oberstes Ziel war es, sich mit den aktuellen Themen und der zukünftigen Ausrichtung auseinanderzusetzen. Viele Ideen wurden gesammelt und teilweise auch schon Lösungswege vorgeschlagen. Die Thematik entwickelte sich sehr umfangreich, und nach einer gemeinschaftlich getroffenen Selektion in dringenden, mittel- und längerfristigen Aufgaben unterteilt begann anschließend die Gruppenarbeit. Unterschiedliche Herangehensweisen mit zielorientierten Handlungsmöglichkeiten wurden entworfen und durch die Teilnehmer vorgestellt. Im kommenden Schritt haben wir nun konkrete Ziele und die Wege, diese Aufgabenstellung je nach Priorität zu verwirklichen.

Damit dieses Zusammentreffen nicht zu ernsthaft und sachlich verlief, nutzte man die Pausen und den Abend auch gerne für Anekdoten und heitere, anregende Gespräche. Das fröhliche Beisammensein ist mehr als nur ein Ausgleich für die anstrengenden Stunden, es fördert ebenfalls die gute Zusammenarbeit und ein zwischenmenschliches Verständnis füreinander. Mit dem zufriedenstellenden Gefühl eines erfolgreichen Wochenendes beendeten die Teilnehmer am späten Sonntagnachmittag diese Klausurtagung und begaben sich auf die Heimreise.

 

Text und Bilder: ©Groth

Bezirks-Castingmeisterschaft Südwürttemberg 2024

Landesfischereiverband Baden-Württemberg e. V.
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