Der LFVBW auf der AQUA-FISCH Friedrichshafen

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Fast 17.000 Angler, Fliegenfischer und Zierfischliebhaber haben die 30. AQUA-FISCH in Friedrichshafen besucht. Parallel zum leichten Besucherrückgang (von 18.000 im Vorjahr) war auch ein leichter Rückgang der Ausstellerzahl zu verzeichnen. In Bezug auf Aussteller- und Besucherzahlen ist die Messe leider weit von den Vor-Corona-Zahlen –  in 2019 noch 175 Aussteller und über 21.000 Besucher – entfernt, was sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass sich viele während der Corona-Zeit für andere Bezugsquellen entschieden haben und das Geld für Hobbys insgesamt nicht mehr ganz so locker sitzt.

Dennoch war die Stimmung bei Ausstellern und Besuchern gut, auch wenn eine gewisse Beunruhigung aufgrund der rückläufigen Zahlen zu spüren war.

Die Messe stand ganz im Zeichen der Ökologie und dem Angeln ohne ökologischen Fußabdruck.

Wie in jedem Jahr hat unser Landesfischereiverband mit vielen Helfern und Helferinnen die Fachfragen der interessierten Anglerschaft beantwortet und informierte über die neuesten Entwicklungen und den Gewässerschutz. Ein Stand der GmbH  stellte mit Fischmessern, zahlreichen Fachbüchern und Give-Aways den Umfang des LFVBW-Shops vor, der besonders in diesem Jahr hochwertiger geworden ist und noch weiter ausgebaut werden soll. Denn Angeln ist für viele Angler nicht mehr nur Hobby, sondern Lifestyle – dazugehören hochwertige Geräte, Technik und Naturerlebnis.

Der alljährliche Publikumsmagnet war wieder das Fischmobil mit Malte und Ingabritta. Die beiden informierten über das Umweltbildungsprojekt des Landesfischereiverbands, das zusammen mit Kindern und Jugendlichen den Lebensraum Gewässer und die dort vorkommenden Lebewesen schonend erforscht.

Mit am Start war auch Fishing-King, unser Partner beim Online-Kurs für die Fischerprüfung. Nicht zu vergessen auch die Casting Gruppe des Verbandes, die mit Klaus Boppel und Hermann Gleinser den Besuchern die Bewegungsabläufe zum zielgerichteten Werfen näherbrachte. Leider weiß kaum jemand außerhalb des Verbandes, was Casting eigentlich ist, nämlich eine Sportart, für die Koordination und Präzision nötig ist. Und wir haben hier sogar Titelträger – Deutsche Meister, Weltmeister – in unseren Reihen.

Und zum Abschluss noch der Terminhinweis: die nächste AQUA-FISCH Friedrichshafen findet vom 07.03.-09.03.2025 statt. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Herzlichen Dank an alle Beteiligten!

Studie der Uni Koblenz belegt: Eine effektive Kormoranvergrämung verbessert die Gewässergüte deutlich

Anwenderleitfaden

Die Quappe: Fisch des Jahres 2024 in Baden-Württemberg

Quappe_Shutterstock

Aal-Gemetzel im Hochrhein

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Gerade in diesen Tagen versuchen die Aale wieder aus dem Bodensee abzuwandern. Im Hochrhein- Kraftwerk bei Schaffhausen müssen sie auf dem Weg stromabwärts durch die Turbine. Aufgrund ihrer Länge werden viele Aale dabei von den Turbinenschaufeln getroffen und verletzt. Sie verenden am Auslauf der Turbine. Der Schweizerische Fischereiverband SFV weist in seiner Medienmitteilung auf diesen jährlich wiederkehrenden Massentod der in ihrem Bestand gefährdeten Aale hin.

Das Video ist aktuell und absolut erschütternd. Keines der 21 Wasserkraftwerke im Rhein hat einen Fischabstieg, alle abwandernden Fische müssen durch die Turbinen.

Kameramann: Jonas Steiner

Bilder: Jonas Steiner; Timon Polli

Mehr zum Thema erfahren Sie auf der Homepage des SFV sowie in unserer Verbandszeitschrift (03/2023: Aalbesatz und 01/2023 Fischabstieg an Wasserkraftwerken).

Bericht zum Erhalt der Fischbestände in Baden-Württemberg

Landtag-BW

Auf Antrag der Fraktion GRÜNE wurden gestern (19.7.23) im Landtag Maßnahmen zum Erhalt unserer heimischen Fischbestände thematisiert (Drucksache 17/2330).

Für unsere heimischen Fischbestände als besonders problematisch benannt wurden u.a. die steigenden Wassertemperaturen bedingt durch den Klimwandel, der Einfluss invasiver Arten, (Klein-)Wasserkraftwerke und im Zusammenhang mit dem schwindenden Felchenbestand im Bodensee zudem der Einfluss des Kormorans sowie niedrige Nährstoffgehalte als Folge der Klassifizierung als Alpensee.

Wir freuen uns über den parteiübergreifenden Konsens, schnellstmöglich zum Schutz und Erhalt unserer Fischbestände aktiv zu werden und die genannten Problematiken anzugehen. Besonders erfreulich ist die Einigkeit zur raschen Einführung eines grenzübergreifenden Kormoranmanagements am Bodensee.

Auch gefreut hat uns das Lob für das Lachsprogramm des LFVBW und die Anerkennung und Wertschätzung aller Anglerinnen und Angler als Naturschützer erster Stunde!

Die Sitzung kann direkt über die Seite des Landtags gestreamt werden (TOP 7 Zum Erhalt der Fischbestände ab 1:36:45): https://www.landtag-bw.de/home/mediathek/videos/2023/20230719_sitzung071_2.html?t=0

 

 

 

Angler aus Bingen erhalten Naturschutzpreis

Der Sportfischerverein Bingen e.V. erhält für sein Engagement für die Artenvielfalt im Wettbewerb „Unsere Heimat & Natur“ einen Preis in Höhe von 2000€. Dieser Wettbewerb wird von der Stiftung NatureLife International in Zusammenarbeit mit Edeka Südwest jährlich ausgeschrieben. Die Angler aus Bingen bei Sigmaringen hatten sich mit ihrem Antrag „Artenvielfalt erhalten, in und am Gewässer“ für diesen Preis beworben.

Über mehrere Jahre hinweg haben die Mitglieder des Vereins an der Lauchert hunderte Bäume gepflanzt und bestehende Bäume gegen Biberverbiss geschützt. Bäume, die Schatten auf das Wasser werfen und somit der Erwärmung und Algenbildung des Wassers vorbeugen, werden von Gewässerökologen aktuell als eine der effektivsten Maßnahmen gesehen, um den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken.

Die Lauchert, die als Vereinsgewässer von den Anglern genutzt wird, entspringt auf der ansonsten wasserarmen Schwäbischen Alb als Karstfluss. Als eines der wenigen Gewässer in Deutschland beherbergt sie noch in großer Zahl Arten wie den Europäischen Flusskrebs und das Bachneunauge, die nur in sauberem, kaltem Wasser überleben können. In der Insektenwelt sind zahlreiche Steinfliegenarten ebenfalls Indikator für ein kaltes, äußerst sauberes Wasser. Die Lauchert darf deshalb als echtes Kleinod unter den deutschen Mittelgebirgsflüssen bezeichnet werden, die es als Biotop zu erhalten gilt!

Äsche und Bachforelle sind die beiden Hauptfischarten. Ihnen gelingt in der Lauchert noch eine natürliche Fortpflanzung, was in den Gewässern Mitteleuropas inzwischen selten geworden ist. Die Hitze- und Trockenheits-Rekorde der letzten Jahre, und die demzufolge steigenden Wassertemperaturen setzen unseren Gewässern extrem zu. Chemie-Unfälle und Verschmutzungen wie aktuell an der Oder und vor einigen Jahren an der Jagst schädigen das Ökosystem zusätzlich und langfristig. Den wenigsten Menschen wird bekannt sein, dass das Insektensterben, das auch als „Bienensterben“ durch die Medien ging, vor allem diejenigen Insekten betrifft, die den größten Teil ihres Lebens als Larve im Wasser verbringen.

Weil Insekten als Basis der Nahrungskette in den Gewässern von großer Bedeutung sind, ist Naturschutz heutzutage ein unabdingbarer Bestandteil der Arbeit von Fischervereinen. Denn ohne Nahrung können auch die Fische in den Gewässern nicht überleben.