Am Wochenende, den 25. und 26. Januar 2025, fand der Teil 1 und 2 der ausgeschriebenen Gewässerwarte-Ausbildung in Tauberbischofsheim statt.
Unter der Leitung von Ingo Kramer begann die theoretische Ausbildung in den Räumlichkeiten der VS (Vereinigte Spezialmöbelfabriken).
- Ingo Kramer, Geschäftsführer Freiburg/Brsg.,
- Frau Dr. Nardy, Fischgesundheitsdienst RP Stuttgart,
- Achim Megerle, Fachreferent Gewässer und Kreisvorsitzender Hohenlohekreis,
- Thomas Friese, Fachreferent für Natur- und Artenschutz,
unterrichteten an diesen beiden Tagen die Lehrgangsteilnehmer in ihren jeweiligen Fachbereichen. Diese Fachkapazitäten fesselten die hochmotivierten Teilnehmer mit ihrem fundierten Wissen, sodass selbst in den kurzen Pausen und beim leckeren Mittagessen kein anderes Thema zur Sprache kam. Der innerhalb kürzester Zeit ausgebuchte Lehrgang spiegelt das große Interesse wider, sich im Gewässer- und Umweltschutz zu engagieren – ein Angebot, das der LFVBW regelmäßig bereitstellt. Nicht umsonst werden die Gewässerwarte als „Frühwarnsystem des Gewässers“ wahrgenommen und geschätzt. Das hohe Niveau der umfangreichen Ausbildung fordert und fördert den Einsatzwillen der Teilnehmer, sich aktiv einzubringen und unsere Gewässer in einem für Fische und andere Wassertiere lebensfähigen Zustand zu erhalten.
Am 29. und 30. März 2025 fanden die Teile 3 und 4 mit der praxisbezogenen Ausbildung statt.
Klaus Lachner, Kreisvorsitzender Schwarzwald-Baar,
Claudio Schill, Bezirksreferent für Gewässer Südbaden,
begrüßten die Teilnehmer für den praktischen Teil der Ausbildung erneut in den Räumlichkeiten der VS. Denn nur das theoretische Wissen führt in Kombination mit der Praxis zum Erfolg. Intensiv wurde darauf hingearbeitet,
- wie Wasserproben verwertbar entnommen werden können,
- welche Entnahmetechnik wo am sinnvollsten anzuwenden ist,
- welche Möglichkeiten hierbei zur Verfügung stehen,
- wie wichtig eine saubere, konstante Dokumentation ist, um Beweisbarkeit zu sichern.
Mit Unterstützung des ASV Lauda, unter der Führung von Torsten Friedrich, konnten sowohl Still- als auch Fließgewässer für die Ausbildung genutzt werden. An den vereinseigenen „Heckfelder Seen“ konnte anhand der Lage und Größe ein deutlicher Unterschied in der Gewässerqualität festgestellt werden. Die chemischen Untersuchungen wurden von Klaus Lachner durchgeführt, anschließend beaufsichtigt und ausgewertet. Die Ergebnisse bestätigten den Zustand der beiden Seen, den Claudio Schill bereits mit einem Blick erkannt hatte. Die unterstützenden Vereinsmitglieder des ASV Lauda nahmen die Beurteilung und Verbesserungsvorschläge der beiden Ausbilder sehr ernst entgegen.
Am zweiten Tag ging es ans Fließgewässer. Die Tauber in Tauberbischofsheim mit ihrem renaturierten Bereich bot sich hierfür regelrecht an. Da in diesem Bereich auch die Einleitung der städtischen Kläranlage liegt, wurden nachvollziehbar unterschiedliche Ergebnisse gemessen. Ein positiver Nebeneffekt eines Fließgewässers ist der sogenannte „Selbstreinigungseffekt“, der jedoch nicht bedeutet, dass Schadstoffe entfernt werden. Diese bleiben dem Gewässer erhalten, auch wenn durch weitere Verdünnung ein primärer Schaden möglicherweise verhindert werden kann.
Die Teilnehmer, ausgerüstet mit Sieb und Becherlupe, waren eifrig dabei, das Leben in der Tauber festzustellen und zu analysieren, um die Gewässerqualität zu bestimmen. Eine große Anzahl von Larven, Schnecken, Muscheln und Würmern wurde vorübergehend in vorbereitete Wannen verbracht, um eine genaue Zählung zu ermöglichen. Sorgfältig wurden die einzelnen Tierchen gezählt, um mit Hilfe eines Schlüsselsystems bestimmen zu können, in welchem Zustand sich das Gewässer befindet. Durch diese konzentrierte und akribische Arbeit verging die Zeit wie im Flug, sodass Klaus Lachner und Claudio Schill den Lehrgang erst am späten Nachmittag offiziell beenden konnten.
Wieder einmal zeigte sich das hohe Niveau der Ausbildung in den Kommentaren der Teilnehmer, die sichtlich erfreut waren, in der relativ kurzen Zeit viel Neues mitnehmen zu können – ein Verdienst der Qualität der Ausbilder. Das Umsetzen und Anwenden dieses Wissens sollte den (nun auch neuen) Gewässerwarten entsprechendes Gehör verschaffen.
Wolfgang Fleck, KV Main-Tauber
Referent NW Öffentlichkeitsarbeit
P.S.
Rechtstellung: Für die Bildaufnahmen/-Dokumentation wurde die Zustimmung der Teilnehmer eingeholt und erteilt.