11.6.18 Am Freitagnachmittag, 8.6., fand die offizielle Einweihung der neuen Fischkinderstube am Neckar bei Edingen-Neckarhausen statt. Bürgermeister Simon Michler konnte knapp 500 Besucher begrüßen. Das Großprojekt Fischkinderstube wurde bereits 2004 gestartet und jetzt nach 2-jähriger Bauzeit fertiggestellt. Spatenstich durch Umweltminister Franz Untersteller war im Dezember 2015.
Mit diesem neu angelegten Seitengewässer hat sich der Landesfischereiverband (LFVBW) gemeinsam mit der Rhein-Neckar-Pachtgemeinschaft (RNPG) erfolgreich für eine gewässerökologische Aufwertungen im Unteren Neckar eingesetzt. Auch vor dem Hintergrund der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der daraus resultierenden Verpflichtung Baden-Württembergs, einen guten ökologischen Zustand an seinen Gewässern herzustellen.
Insgesamt hat das Projekt 3,5 Mio Euro gekostet: 300.000 Euro davon kamen aus der Fischerei, 500.000 Euro von zwei privaten Spendern und 2,7 Mio vom Land.
Dass der neue Neckarseitenarm (320 m lang, 55 m breit und bis zu 4 m tief) funktioniert, haben Elektrobefischungen letzten Monat bereits belegen können. Es wurden zahlreiche Laichfische und Fischbrut von 12 verschiedenen Arten nachgewiesen.
Im Bild von links: Ferdinand Becker-Schwering (Vermögen und Bau Amt Mannheim), Dr. Frank Hartmann (Fischereibehörde RP Karlsruhe), Hans-Jürgen Weissling (Vorstand des AV Edingen), Bürgermeister Simon Michler, Wolfgang Reuther (ehemaliger Präsident LFVBW und ehemaliger Vorstand RNPG), Erhard Schröder (Vizepräsident LFVBW) und Berthold Arnold (ehemaliger Vorstand RNPG). Im Hintergrund die neue Fischkinderstube.
Für Schulklassen wurde ein dauerhafter Lernort Natur installiert. Hier können Kinder etwas über zur Gewässerwelt erleben. Das LFVBW-Fischmobil ist natürlich auch mit dabei.
Hintergrund: Aufgrund der naturfernen Verbauung des Neckars werden insgesamt ca. 100 ha Stillwasserlebensräume benötigt, um eine ausreichende Vermehrung der Stillwasserfischarten zu gewährleisten und funktionierende Jungfischlebensräume zur Verfügung zu stellen. Mittel- und langfristig ist dadurch eine signifikante Erhöhung des Fischbestandes möglich, der aktuell auf niedrigem Niveau stagniert. Siehe dazu auch die Broschüre "Vom Wildfluss zur Wasserstraße (2008): Fischfauna und Fischerei im Unteren Neckar".
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